Postzusteller in der Region jetzt flächendeckend im Streik

Die Gewerkschaft Verdi dehnt die aktuellen Arbeitskampfmaßnahmen von Mitarbeitern der Deutschen Post auch in der hiesigen Region weiter aus. Neben den Zustellstützpunkten in Wolgast und Zinnowitz wird seit gestern auch der Zustellstützpunkt in Bansin unbefristet bestreikt, teilt Heiko Reek, Betriebsratsmitglied der Niederlassung Neubrandenburg der Deutschen Post, mit. „Die Gewerkschaft hat am Morgen nun auch die Kollegen in Bansin zum Streik aufgerufen“, so Reek gestern. Somit kommt jetzt auch die Zustellung von Sendungen an Post-Kunden im Südosten der Ferieninsel bis auf wenige Ausnahmen zum Erliegen. In Wolgast und im Nordosten der Insel warten Kunden der Post bereits seit bis zu drei Wochen vergeblich unter anderem auf Briefe und Einschreiben. „Wir wissen, dass der Streik die Bevölkerung trifft“, sagt Reek. „Es ist wie mit den Kindertagesstätten oder mit der Bahn: Einschnitte im Dienstleistungsbereich tun weh.“ Der Vorstand der Deutschen Post AG wolle den aktuellen Konflikt mit Verdi aber offenbar aussitzen. „Deshalb“, so das Betriebsratsmitglied, „müssen die Mitglieder an der Basis den Druck erhöhen. Das tun wir jetzt.“ Wie berichtet, wenden sich die Arbeitnehmer mit der Aktion gegen Bestrebungen der Konzernspitze, vorwiegend ehemals befristete Mitarbeiter ab Anfang 2016 in neu zu gründende Tochtergesellschaften auszugliedern. Enorme Lohneinbußen, so wird argumentiert, seien die Folge. Auf der anderen Seite verkündete der Konzern Milliarden-Gewinne. Post-Sprecher Jens-Uwe Hogardt sprach gestern von einem „emotional geführten Streik“. Die betreffenden, mit befristeten Verträgen ausgestatteten Mitarbeiter in den regulären Haustarif der Deutschen Post zu überführen, sei „vom Vorstand nicht vorgesehen“, so Hogardt. Die Gründung der erwähnten Tochtergesellschaften solle „das strukturelle Lohnproblem der Post lösen, nämlich die im Vergleich zu den Mitbewerbern geltenden zu hohen Löhne im Paketmarkt“. Tom Schröter

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