Sanierung der Dünenpromenade: Trassenheide für Sparvariante

Durch den Küstenwald auf einer neuen Bitumenpiste von Trassenheide nach Zinnowitz — Lothar Meinhardt aus Greifswald kann sich das gut vorstellen. Schließlich hat er dafür die Planung gemacht. Rund 800 000 Euro sollen der Ausbau des Radweges sowie neue Bänke, Fahrradständer, LED-Beleuchtung, Schutzhütten und eine Aussichtsplattform kosten. Vor zwei Jahren habe er den Auftrag von der Gemeinde bekommen. „Eine Entscheidung ist noch immer nicht gefallen. Es wäre schön, wenn die Gemeinde endlich Nägel mit Köpfen machen könnte“, beklagt der Inhaber des Büros Hanseplanung Greifswald. Eine Entscheidung gibt es noch nicht, aber eine Tendenz — der Bauausschuss hat sich in seiner jüngsten Sitzung gegen das Vorhaben ausgesprochen. Fußgänger und Radfahrer sollen weiter auf dem festen Waldweg unterwegs sein. „Wir müssen an die Folgekosten, wie Reparaturen, Reinigung oder Winterdienst denken“, begründet Adelheid Splieth (Aktionsbündnis für Trassenheide/AfT), Bauausschussvorsitzende und amtierende Bürgermeisterin, ihre Ablehnung. Darüber dass die rund 1,4 Kilometer lange Verbindung zwischen den Orten modernisiert werden muss, sind sich die Ausschussmitglieder einig. „Mehrere Stellen müssen ausgebessert werden. Neue Bänke, Radständer, Beleuchtung, Hütten und die Aussichtsplattform sind notwendig. Wenn wir das allein finanzieren, sparen wir dennoch Kosten“, so Ausschussmitglied Detlef Schröder (AfT). Die Förderung liege laut Verwaltungschefin Kerstin Teske bei 50 bis 60 Prozent der förderfähigen Kosten. Das Landesförderinstitut habe auf die Nachhaltigkeit gedrängt und die Bitumendecke als Förderungsvoraussetzung vorgeschlagen, so Meinhardt. „Sie wäre gut für den Rettungsdienst oder Feuerwehr, die so zum Strand könnten. Auch die Forst wäre Nutznießer der Strecke“, sagt der Planer. „Wir werden doch wohl nicht den Weg für die Forst herrichten“, ist Reinhard Koepsell, sachkundiger Einwohner im Bauausschuss, gegen den Bitumenbelag. Der sich, so Meinhardt, nicht wie eine schwarze Asphaltdecke durch den Küstenwald ziehen soll. „Es würde ein aufhellender Bitumenbelag sein.“ Laut Meinhardt soll der vier Meter breite Weg für Fußgänger und Radfahrer (jeweils zwei Meter) getrennt werden. „Das könnte mit Piktogrammen und einer durchgehenden Linie erfolgen.“ Erfahrung habe Meinhardt genug. Er bezeichnet sich als „Promenadensanierer der Insel“. Sein Büro hat bereits die Flaniermeilen in Trassenheide, Zempin und Zinnowitz geplant. „Für Trassenheide wäre das eine Chance, mit Eigenmitteln auch noch Fördermittel zu bekommen. Die werden von Jahr zu Jahr weniger“, wirbt er für die große Variante. Das letzte Wort haben die Trassenheider Abgeordneten, die am 8. April zu ihrer nächsten Sitzung zusammenkommen. Auch in der Nachbargemeinde Zinnowitz wird über die Sanierung der Dünenpromenade diskutiert. Da geht es aber nur um etwa 400 Meter ab der Gemarkungsgrenze Trassenheide bis Höhe Sportstrand. „Die Maßnahme wollen wir 2016 im Etat berücksichtigen. Geplant ist die Modernisierung der Strandabgänge und neue Beleuchtung“, sagt der Zinnowitzer Bürgermeister Peter Usemann (UWG). Übrigens, der Radweg selbst soll unberührt bleiben. Eine Plattform am Strand 470 000 Euro sind für den Neubau des Rad- und Gehweges mit einer Bitumendecke eingeplant. 330 000 Euro sieht das Projekt von Hanseplanung Greifswald für Baumaßnahmen entlang der Dünenpromenade vor. Geplant sind LED-Beleuchtung, Strandzugänge mit Radständer, Aussichtsplattform und Wetterunterstand. Henrik Nitzsche

Trassenheide - Sanierung der Dünenpromenade: Trassenheide für Sparvariante