Schüler machen sich über Afghanistan-Krieg schlau

Am Dienstag war die Dokumentarfilmerin Helga Reidemeister zu Gast im Wolgaster Jugendhaus Peenebunker. 80 Schüler und Lehrer des Runge-Gymnasiums und der Freien Schule Zinnowitz sahen ihren Film „Splitter Afghanistan“ aus dem Jahr 2013. Hierin schildert sie die seit 35 Jahren anhaltende Kriegssituation in diesem Land. Sie berichtet, wie den Opfern von Tretminen, darunter viele Kinder, wieder eine Lebensperspektive gegeben wird. Reidemeister, Jahrgang 1940, die bis heute an Filmhochschulen unterrichtet, ist Mitglied in der Akademie der Künste Berlin. Mit dieser kooperiert der Peenebunker seit vielen Jahren im Rahmen des Projektes „Kunstwelten“. Dies hat zum Ziel, bekannte Künstler und Akteure in die Region Ostvorpommern zu holen, um eigene Werke zur Schau zu stellen und mit hiesigen Schülern ins Gespräch zu kommen. „Kritisch blickte der Film auf eine fremde Kultur und versuchte sie uns nahe zu bringen“, so eine Schülerin nach der fast dreistündigen Veranstaltung. Die Dokumentarfilmerin ging noch weiter: „Im TV wird dieser dritte Teil einer Film-Serie über Afghanistan nicht gezeigt, weil er offenbart, dass auch Deutschland mit Waffen Geld verdient und durch diese Waffen Menschen zu Schaden und zu Tode kommen.“ Die Schüler munterte Reidemeister auf, den kritischen Blick zu schärfen und einzugreifen, wenn Unrecht geschieht. Der Leiter des Jugendhauses, Dr. René Börrnert, freut sich über das kritische Angebot. „Der Film geht sehr nahe. Es ist ein Impuls und eine Möglichkeit, sich mit dem kulturellen Hintergrund der Menschen zu beschäftigen, die als Kriegsflüchtlinge zu uns kommen“, sagt er. Das Kreisdiakonische Werk, Träger des Wolgaster Jugendhauses, hat in Zukunft noch mehr solcher Bildungsangebote parat, um die so genannte „Willkommenskultur“ in unserer Region zu stärken. Entsprechende Veranstaltungen werden rechtzeitig bekannt gegeben. Rolf Ehner

Wolgast - Schüler machen sich über Afghanistan-Krieg schlau