Swinemünde hat die wenigsten Arbeitslosen in Westpommern

hat weiterhin die niedrigste Arbeitslosigkeit in Westpommern und eine der niedrigsten in ganz Polen. Man kann sogar sagen, dass hier Arbeitskräfte fehlen, besonders für wenig rentable Arbeit. Unternehmer, hauptsächlich die der Tourismusbranche, mussten für die Saison sogar schon jenseits der östlichen Grenze, unter anderem in der Ukraine werben. So kam es, dass mehr Unternehmer als Arbeitssuchende das Swinemünder Arbeitsamt kontaktieren. Stadtpräsident Janusz Zmurkiewicz sieht die niedrige Arbeitslosigkeit (im Mai 6,7 Prozent) als Folge vieler privater Investitionen im Seebad. „Obwohl es auf den Inseln wegen Platzmangel keine spezielle Wirtschaftszone gibt, nimmt die Anzahl an Investoren zu — auch aus dem Ausland, vorwiegend aus Skandinavien. Die Betriebe entstehen nahe dem internationalen Fährterminal, der Polen mit Skandinavien verbindet, und am Landesweg Nr. 3. Vor zwei Jahren sind zum Flughafen Heringsdorf zum ersten Mal Touristen und Geschäftsleute aus Kraków angeflogen. Heute bietet der Flughafen Saisonverbindungen nach Kraków und Warszawa an”, kommentiert Zmurkiewicz die aktuelle Arbeitslosenstatistik. Die Stadtbehörden sehen Investitionen als beste Methode, um gegen Krise und Arbeitslosigkeit zu kämpfen. Entlang der Swinemünder Straßen gibt es viele private Unternehmen. An der Promenade entsteht mit dem Baltic Park Molo eine moderne Einkaufspassage und der größte Hotelkomplex an der polnischen Küste. Zwischen der Dabrowskiego und Piastowska wird demnächst ein großes Handelszentrum samt Kino gebaut und in der Zeromskiego-Straße das Vier-Sterne-Zentrum West Baltic Resort Spa & Wellness. Ihre unternehmerische Rückkehr nach Swinemünde hat auch das Kosmetikinstitut Dr. Irena Eris angekündigt und ebenfalls Arbeitskräftebedarf signalisiert. Lokale Unternehmer haben weiterhin Probleme mit der Personalbeschaffung. Vor der Saison grenzte es an ein Wunder, einen qualifizierten Arbeitnehmer zu finden. „Ich habe kostenlose Unterkunft und 10 Zloty Stundenlohn angeboten.Vergeblich. Ich musste in der Ukraine Arbeitnehmer suchen”, erzählt eine Unternehmerin aus Swinemünde. Ähnlich ergeht es der Polizei. Anfang 2014 gab es im Polizeipräsidium 10 freie Stellen — das macht 15 Prozent aller Arbeitsplätze aus. Für das mangelnde Interesse gibt es gleich mehrere Gründe: Die Kandidaten schrecken die schwierigen Tests, niedrige Vergütung und hohe Wohnungsmieten in Swinemünde, die 1000 Zlotys überschreiten, ab. Hinzu kommt die schlechte Erreichbarkeit ausschließlich per Fähre. „Beim Arbeitsamt Swinemünde haben sich während der letzten zwei Jahre 600 Arbeitgeber angemeldet. Und das ist nur ein Teil der Unternehmen, die nach Arbeitskräften suchen. Eine paradoxe Situation, denn die meisten Interessenten fürs Amt sind damit Arbeitgeber, nicht die Arbeitslosen”, sagt die Leiterin des Arbeitsamtes Swinemünde, Joanna Sokalska. Besser als Stettin Nach Angaben des Wojewodschaftsarbeitamtes in Stettin lag die Arbeitslosenquote in Swinemünde Ende Mai 2014 bei 6,7 Prozent. In der ganzen Wojedwodschaft lag sie bei 16,4 Prozent . Die höchste Arbeitslosenquote gibt es im Kreis Bialogard (Belgard an der Persante) mit 28,2 Prozent. Stettin hat 10,5 Prozent, Koszalin (Köslin) 11,5 Prozent, der Kreis Kolobrzeg (Kolberg) 11,6 Prozent und der Kreis Kamien Pomorski (Cammin in Pommern) 20,9 Prozent. Radek Jagielski

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