Thüringer übernimmt Buchhandlung in Wolgast

Marco Müller aus Thüringen wird zum 1. Mai die Wolgaster Buchhandlung Henze übernehmen. Wie aus einer Information des bekannten Geschäftes in der Langen Straße hervorgeht, hat der neue Inhaber schon seit geraumer Zeit nach einer kleinen und schönen Buchhandlung gesucht und ist nun froh, in der Nähe der Ostsee fündig geworden zu sein. Wie zu erfahren ist, hegt Müller eine große Leidenschaft für Bücher jeder Art. Sein besonderes Interesse gelte „seltenen Sonderausgaben und limitierten, signierten Büchern. Persönlich lese ich sehr gerne Mittelalter- und Fantasyromane.“ „Herr Müller wird bereits ab dem 1. April in der Buchhandlung mitarbeiten, sodass es zu einem fließenden Übergang kommt“, berichtete am Wochenende Noch-Inhaberin Ute Henze, nachdem die Geschäftsübergabe zunächst für März angekündigt war. „Bis zum 30. April bin ich selbst auch noch zugegen“, so die 57-jährige Mölschowerin. Wegen Corona muss die Jubiläumsparty leider ausfallen: Am 10. März begeht die Buchhandlung Henze ihr 30-jähriges Bestehen. „Leider können wir das Jubiläum wegen der Corona-Einschränkungen nicht feiern“, bedauert Ute Henze, die seit 1982 in der Buchhandlung beschäftigt ist und sich 1990 entschloss, diese in Eigenregie zu führen. „Begegnungen und Gespräche mit den besten Kunden der Welt, über 400 Lesungen und unzählige Veranstaltungen für Kinder jeden Alters haben mir die Arbeit in diesen wohltuenden Wänden jeden Tag zur großen Freude gemacht“, resümiert sie. Froh stimmt Ute Henze, dass auch ihr Nachfolger so viel Freude am Lesen hat. Wie Marco Müller verkündet, wolle er dem bewährten Konzept seiner Vorgängerin treu bleiben: „Ich freue mich darauf, in der nahen Zukunft selbst Lesungen, gern auch mit regionalen Autoren, veranstalten zu können.“ Überdies teilt Müller mit, dass die langjährige Mitarbeiterin, Buchhändlerin Kathrin Burmeister, weiterhin im Geschäft tätig sein werde. Lesen Sie auch Menschen aus Vorpommern-Greifswald im Erzählsalon Inselcafé versorgt Usedomer auch in Corona-Zeiten: „Fühlen uns angenommen“ Als Ute Henze im September vorigen Jahres ihre Entscheidung erstmals öffentlich bekanntgab, führte sie private, jedoch keine wirtschaftlichen Gründe für ihr Vorgehen an. Die Buchhandlung sei bisher gut durch die Coronakrise gekommen, was auf den erfolgreich betriebenen Online-Shop und den eingerichteten Lieferservice zurückzuführen sei. Es sei nach drei Jahrzehnten selbstständiger Arbeit für sie einfach an der Zeit, „den Ort der Bücher und des Lesens in gute Hände zu übergeben“. Von Tom Schröter