Ungeklärte Verhältnisse lähmen Straßenbau

Die jetzige etwa ein Meter breite und künstlich erzeugte Mulde, die sich an der Bundesstraße 111 in Zinnowitz über mehrere hundert Meter an der Tankstelle vorbei zieht, sollte eigentlich nur ein Provisorium sein. Für 100000 Euro wurde im vergangenen Dezember der kleine Graben gezogen, um das sogenannte Auffangvolumen zu erhöhen, damit das Wasser nach starken Regenfällen besser abfließen und versickern kann. Das Problem für Auto- und Radfahrer: Nach jedem kleineren Regenschauer steht das Wasser in der Senke und läuft nur mühsam ab. Anwohner und Unternehmer sind empört und verstehen die Baumaßnahme nicht (die OZ berichtete). Nun sollten im Frühjahr eigentlich die Bagger rollen und den „richtigen“ Graben ziehen, damit das Wasser besser fließen kann. Doch bislang tut sich nichts an der Straße, was auf eine Großbaustelle hinweisen könnte. „Noch gibt es Unklarheiten über ein Grundstück“, sagt Straßenmeisterei-Leiter Ulf Witteck auf OZ-Nachfrage. „Es könnte eigentlich schon losgehen, aber die Baugenehmigung von einem Grundstückseigentümer fehlt noch. Dort muss nämlich auch ein Graben gezogen werden“, sagt er. Bevor diese nicht erteilt ist, darf nicht gebuddelt werden. Unternehmer Holger Preusche, der hinter der Tankstelle den Firmensitz seines Pflegedienstes hat, weiß auch nicht viel. „Ich habe neulich im Hauptausschuss der Gemeinde nachgefragt, aber eine klare Antwort haben wir nicht bekommen. Mir scheint es, als wenn keiner so richtig weiß, wann es losgehen soll“, sagt er. Dabei müsste seiner Meinung nach schnellstmöglich gehandelt werden. „Bei kleinsten Regenfällen steht das Wasser in der Senke und die Autos fahren durch eine riesige Pfütze. Der ganze Radweg wurde an dieser Stelle ohne richtige Regenentwässerung geplant und gebaut“, bemängelt er. Auch Kerstin Teske, die leitende Verwaltungsbeamtin im Amt Usedom-Nord, fragte bereits bei den zuständigen Straßenbaubehörden nach. „Es müsste jetzt allmählich mit den Bauarbeiten losgehen. Wir drängeln auch schon, da wir die Realität auf der Insel kennen. Ich bin skeptisch, ob die Arbeiten bis Ostern, also Anfang April, abgeschlossen sind. Es muss auch noch ein Graben aufgerissen werden. Ich habe nur gehört, dass eine Grundstücksfrage zu klären ist.“ Der Zinnowitzer Bürgermeister Peter Usemann (33) hofft auch, dass schnellstmöglich begonnen wird. „Das muss unbedingt noch vor der Saison fertig werden. Sonst erlebt die Insel einen Verkehrskollaps. Immerhin müssen für die Baustelle auch Ampeln eingerichtet werden. Dazu gehört auch die Verringerung der Geschwindigkeit an einigen Passagen“, erklärt er. Zempins Bürgermeister Werner Schön hofft, dass die Arbeiten an der Bundesstraße schnellstmöglich beginnen. „Das Gebiet liegt zwar nicht unmittelbar in meinem Bereich, aber die Rad- und Autofahrer fahren dort jeden Tag vorbei, um nach Zempin zu gelangen. Ich habe noch keine Informationen von den Behörden, wann es losgehen soll“, sagt er. In den zuständigen Straßenbauämtern Stralsund und Neustrelitz war gestern nach mehreren Anfragen telefonisch leider niemand zu einer Stellungnahme bereit. Die OZ bleibt an dem Thema dran. Hohe Kosten 2,5 Meter breit ist der Radweg, der die Ostseebäder Zempin und Zinnowitz miteinander verbindet. 100 000 Euro kostete die Mulde, die das Wasser ableiten soll. Geholfen hat es relativ wenig. Das Straßenbauamt Neustrelitz ist seit Jahresbeginn für die Insel zuständig. Diese Baumaßnahme wurde noch vom Stralsunder Straßenbauamt begonnen und auch von ihr beendet. Wir hoffen, dass die Arbeiten noch vor der Saison fertig sind.“Peter Usemann (33), BM Zinnowitz Hannes Ewert

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