Jetzt geht es tatsächlich los: Das unter dänische Flagge fahrende Saugbaggerschiff „Thor R“ erreichte Freitagnachmittag die Küste der Insel Usedom und begann umgehend mit der Aufspülung des Strandes. Das Schiff kam von Dänemark und machte in der Nacht zu Freitag einen Zwischenstopp im Hafen von Mukran auf der Insel Rügen.
Vor Koserow holte das Schiff aus einer Tiefe von 15 Metern Sand, welcher noch an Bord des Frachters gesiebt wird. Das Beladen dauert etwa 45 Minuten. Danach steuerte das Schiff erstmalig Zempin an und entlud das Wasser-Sand-Gemisch am Strand. Über eine Dükerleitung wird das Gemisch an Land transportiert. Am Strand bleibt dunkler Sand zurück, der durch Bagger verteilt wird. Allerdings kommt auch heller Sand zum Vorschein.
Die Arbeiten laufen 24 Stunden am Tag und werden –sofern keine ungeplanten Ereignisse dazwischen kommen –nicht unterbrochen. Im Spülfeld ist der Aufenthalt für Schaulustige verboten. Das Treiben kann jedoch aus sicherer Entfernung beobachtet werden.
Das Land Mecklenburg-Vorpommern und der Bund tragen mit dieser Maßnahme zum Küstenschutz bei. Insgesamt werden 500 000 Kubikmeter Sand angespült. Der Strand wird bis zu zehn Meter breiter und etwas höher. Die gesamte Küstenschutzmaßnahme kostet nach jetzigem Stand rund 3,4 Millionen Euro. Die letzte Strandaufspülung auf Usedom ist schon mehr als 13 Jahre her.
Von Hannes Ewert