Usedom: Hier will der Eigenbetrieb in den Kaiserbädern investieren

Das sind stolze Zahlen: Rund fünf Millionen Euro will der Eigenbetrieb der Kaiserbäder im kommenden Jahr investieren. Dazu kommen noch rund 1,9 Millionen Euro für Reparatur- und Instandhaltungsmaßnahmen. So steht es im Wirtschaftsplan 2021, den Kurdirektor Thomas Heilmann vorstellte. Ende des Jahres wird ein Votum der Gemeindevertretung erwartet. Den Löwenanteil bei den Investitionen macht das Parkhaus am Heringsdorfer Bahnhof mit rund drei Millionen Euro aus. „280 Plätze sind vorgesehen. Die Vorplanung läuft“, sagt Heilmann. Geld soll für die Rettungsschwimmer in die Hand genommen werden, die gegenwärtig noch am „Haus des Gastes“ in Bansin untergebracht sind. Für 250 000 Euro sollen sie im kommenden Jahr einen baugleichen Turm wie die Ahlbecker Retter bekommen. Eine halbe Million Euro für Toiletten: Über eine halbe Million Euro sind für vier Toiletten auf der Promenade eingeplant. Zwei, die am Heringsdorfer Fischerstrand und am Ahlbecker Ostseeplatz, werden abgerissen und neu gebaut (jeweils 200 000 Euro), wie Mike Golon vom Eigenbetrieb informiert. „Die bestehenden Anlagen sind an ihre Kapazitätsgrenze gestoßen. Gerade in diesen Bereichen finden Veranstaltungen statt, so dass auch die Toiletten stark frequentiert sind. Deshalb werden wir mit dem Neubau die Kapazitäten verdoppeln“, so Golon. Ein neues WC (170 000 Euro) an der Promenade ist zudem an der Liehrstraße in Heringsdorf geplant. Investitionen, die voraussetzen, dass die Kaiserbäder bei der Kurtaxe wieder von knapp vier Millionen Übernachtungen ausgehen kann und einem Umsatzerlös von 13 Millionen Euro. Noch gleicht es einem Blick in die Glaskugel, so Heilmann. Die Corona-Pandemie hat in diesem Jahr mit zwei Lockdowns dem Tourismus schwer zugesetzt. Nahe der deutsch-polnischen Grenze sollen über 200 000 Euro verbaut werden. Die Toilette am Ahlbeck Grenzstrand funktioniere bislang autark – mit Kleinkläranlage und Brunnen. „Das hat in der Vergangenheit schon zu Problemen geführt, weil in dem Abschnitt viele Veranstaltungen stattgefunden haben. Und in Zukunft sollen es noch mehr werden“, sagt Golon. Neues Leitungsnetz zum Grenzstrand: Weil das Leitungsnetz (Wasser/Abwasser) nur bis zum Hotel „Waldoase“ reicht, will der Eigenbetrieb auf eigene Kosten über 800 Meter Leitungen für Wasser und Abwasser bauen lassen. Der Wasserzweckverband übernehme dann den Betrieb. Bleiben wir auf der Promenade: Der Wirtschaftsplan sieht die Sanierung der Strandabgänge am Ahlbecker Jugend-Ferien-Park sowie am Hotel „Kastell“ vor. Und am Strand könnten im nächsten Jahr in allen drei Kaiserbädern jeweils zwei Strandabschnitte am Dünenfuß mit einem Strandweg verbunden werden, der es Rollstuhlfahrern oder Familien mit Kinderwagen erleichtern soll, zum Strandkorb zu kommen. „Welches Material wir für die mobilen Wege nutzen, steht noch nicht fest“, meint Golon. Lesen Sie auch: Sechs Usedomer Hoteliers klagen in Karlsruhe gegen Willkür der Politik Wann welche Projekte realisiert werden, dazu hält sich der Kurdirektor mit Aussagen zurück. Im Herbst 2021 wird es aber ans Ahlbecker Wahrzeichen gehen. Knapp eine halbe Million Euro will der Eigenbetrieb in die Modernisierung investieren. Golon: „Der Steg ist in die Jahre gekommen. Im Herbst wollen wir das Geländer, den Belag und die Lichtinstallation erneuern.“ Für rund 15 000 Euro soll das Restaurant auf der Seebrücke einen neuen Anstrich bekommen. Weitere Investitionen: Kinderheilwald 120 000 Euro Erneuerung der Grünanlagen an den Parkplätzen Seepark Bansin und Sparkasse Heringsdorf: jeweils 15 000 Euro Reparaturen/Instandsetzungen: Sanierung des Bewegungsbeckens im Kurmittelbereich der Ostseetherme: 85 000 Euro Instandhaltungsarbeiten in der ehemaligen Polizeivilla: 30 000 Euro Malerarbeiten im Kunstpavillon: 10 000 Euro Trockenlegung des Fundaments der Villa Irmgard: 50 000 Euro Von Henrik Nitzsche