Usedom: Ückeritz erhebt ab November ganzjährig Kurtaxe

Die Gemeindevertreter des Bernsteinbades Ückeritz haben ihre Hausaufgaben gemacht. Nach nochmaliger Erörterung im Betriebsausschuss hatten sie am Dienstagabend über die neue Kurabgabesatzung zu befinden und beschlossen das Papier einstimmig. Laut Bürgermeister Axel Kindler (parteilos) hätten sich die gewählten Volksvertreter zuvor noch einmal intensiv mit dem Text und den Abgaberegelungen beschäftigt. Es sei eine „gute Debatte“ gewesen, auch wenn die Satzung schon mittelfristig im Zuge der Entwicklung der Modellregion Wolgast/Insel Usedom erneut zur Disposition stehen dürfte. Das beschlossene Papier sieht vor, dass Ückeritz ab dem 1. November 2020 erstmals ganzjährig Kurtaxabgaben erheben darf – und zwar in der Hauptsaison vom 1. April bis 31. Oktober sowie außerdem auch in der Nebensaison vom 1. November bis 31. März. Kurdirektor Toni Schulz bestätigte folgende Abgabesätze: In der Hauptsaison zahlen Erwachsene (auch Tagesgäste) 2 Euro pro Tag, der ermäßigte Preis liegt bei einem Euro pro Tag, Kinder bis 13 Jahre sind davon befreit. In der Nebensaison betragen die Gebührensätze einen Euro bzw. 50 Cent (ermäßigt). Kurkarte beinhaltet kostenlosen Busshuttle: Die Kurtaxe erlaubt den Ückeritzer Gästen zudem, unter Vorlage der Kurkarte ganzjährig kostenlos die Busse des UBB-Shuttles zu benutzen. Das gilt neben der verlängerten Kaiserbäderlinie für sämtliche Linien auch im Inselnorden sowie im Hinterland. Lediglich zwischen Ückeritz, Kölpinsee/Loddin, Koserow und Zempin fährt kein Bus. Lesen Sie auch: Farbenmeer beim Lichtzauber im Ückeritzer Wald Dazu erklärte Schulz: „Die Verkehrssituation inklusive der häufigen Dauerstaus auf der B 111 lassen hier einen sinnvollen Stundentakt der Busse nicht zu.“ Für die Zukunft wird daher vorrangig darüber zu befinden sein, wie zwischen den Bernsteinbädern der Schienenverkehr optimal in ein umweltfreundliches Verkehrssystem im Rahmen der Modellregion einzupassen ist. Anstrengendes Jahr für die Kurverwaltung: Für die zur Neige gehende Urlaubssaison unter erschwerten Coronabedingungen zieht der Kur-Chef für seinen Bereich ein weitgehend positives Resümee. Bei etwa rund 20 Prozent weniger Gästen sei man dennoch sehr froh, wie insbesondere die Monate August und September gelaufen sind und sich auch der Monat Oktober entwickelt. Für seine rund 30 Mitarbeiter sei es indes bis dato ein sehr anstrengendes Jahr gewesen, unter anderem wegen der ungezählten Anrufe, Servicewünsche, Buchungen und Stornierungen. „Aber das gesamte Team hat sich wacker geschlagen“, versichert Schulz, der sei Mai 2017 die Geschicke der Kurverwaltung leitet. Allerdings hätten die sich ständig ändernden Landesverordnungen zum Umgang mit der Pandemie einen enormen Zuwachs an Arbeit bedeutet. Von Steffen Adler