Verliebt in Malerei und Architektur

Marian Zwierzchowski ist ein außergewöhnlicher Künstler. Der Globetrotter, Designer, Lehrer, Grafiker ist außerdem noch verliebt in die Architektur. In Swinemünde ließ er sich im Jahr 2006 nieder. Er sagt, die Stadt an der Swine sei der perfekte Ort für ihn: „Ich brauche nur vier Kilometer bis zu meiner Bank in Deutschland überwinden“, sagt Marian Zwierzchowski. Seine neuesten Arbeiten wurden zuletzt in der Galerie der Stadtbibliothek in Swinemünde gezeigt — für den Künstler ein symbolisches Ereignis, weil er in seinen Werken das eingefangen hat, was er sich immer gewünscht hat: Menschen, vor allem ihre Gesichter. Menschenbilder als Krönung „Ich sehe in Menschen, in ihrer Haltung, ihrer Bewegung viele Dinge. Ich suche nicht nach schönen Menschen, eher nach gewöhnlichen. Darauf habe ich mich lange Jahre vorbereitet. Trotzdem war ich nicht sicher, ob ich schon dafür bereit bin. Ich bin der Meinung, dass die Malerei von Menschen eine Krönung der künstlerischen Tätigkeit ist. Jetzt bin ich überzeugt, dass es auch ein besonderes künstlerisches Siegel ist“, erklärt Zwierzchowski. Der Künstler wurde 1944 in Turobin in der Woiwodschaft Lublin geboren. Nie konnte er sich in seinem Leben über Langeweile beklagen. Schon in der Grundschule schliff er sein Talent und im Lyzeum malte er Porträts. Zehn Jahre lang unterrichtete er Kunst an einer Schule. Nebenbei studierte er in dieser zeit an der Pädagogischen Universität in Krakau an der Fakultät für Mathematik, Physik und Technik. Später arbeitete er in einer Stickstoff-Fabrik als Spezialist-Technologe. Seine Leidenschaft, das Malen, hat er jedoch auch in dieser Zeit nie aufgegeben, war Mitveranstalter von Ausstellungen und Pleinairs. Einen Wendepunkt brachte eine Auslandsreise. Er schildert, wie er 1981 30 seiner Bilder in einen Fiat 126p, in den 70er bis 90er Jahren das beliebteste Auto in Polen, verstaute und für ein Jahr nach Italien, Österreich, in die Schweiz und nach Deutschland ging, um sein Glück zu suchen. „Aus einem Jahr wurden 30 Jahre und, wie mir eine Zigeunerin zwei oder möglicherweise drei Leben vorhergesehen hatte, begann für mich eine neue Lebensetappe, riskant und unbekannt“, erzählt der Künstler. Einige Zeit reiste er durch Europa, bis er sich in Deutschland, konkret in Hofgeismar bei Kassel niederließ. Später wohnte er in Heilbronn (Baden-Württemberg). Dort war er Mitglied des Kunstvereins und für ein paar Semester lehrte er Malerei und perspektivisches Zeichnen. Er arbeitete auch als Designer. In dieser Zeit seines Lebens war Architektur an die erste Stelle getreten. Von dieser Arbeit gab es mitunter so viel, dass die Malerei zurückgestellt werden musste. Kehrtwendungen nach Pausen „Ich arbeitete für mehrere Unternehmen. So dauerte mein Pausieren in der Malerei häufig bis zu fünf Jahre. Dies wiederholte sich mehrmals. Wenn ich dann wieder mit dem Malen begann, war es immer etwas anderes. Ich habe nichts wiederholt“, erklärt Marian Zwierzchowski. Auf diese Weise ist es Marian Zwierzchowski gelungen, eine einzigartige Reihe von Stadtbildern zu schaffen. Eines der Bilder stellt die Berliner Mauer kurz vor ihrem Fall dar. Er verkaufte es fast sofort. Zwei Bilder dieser Serie hängen bis heute in seinem Wohnhaus. Neben der Malerei reizte ihn die Fotografie. Es gibt hunderte Fotos von Rissen im Zement. Mein künstlerisches Schaffen hatte mehrere ganz verschiedene Etappen.“ Marian Zwierzchowski, Maler Radek Jagielski

Swinemünde - Verliebt in Malerei und Architektur