Vom Sande verweht: Strandhafer auf Düne Karlshagen ausgelichtet

Zwischen Karlshagen und Peenemünde waren in den vergangenen Tagen Mitarbeiter der Firma Wisag Garten- und Landschaftspflege GmbH aus Rostock in den Dünen mit Auslichtungsarbeiten beschäftigt. Auf der rund 12 000 Quadratmeter großen Fläche im seeseitigen Böschungs- sowie Kronenbereich der Düne wurde teilweise Strandhafer entnommen sowie sonstiger Bewuchs, wie Moose oder Blattpflanzen, entfernt. „Wir brauchen Flächen und geeignetes Pflanzmaterial, wenn im Zuge von Aufspülungen beziehungsweise wiederhergestellten Landesküstenschutzdünen Strandhafer benötigt wird“, sagt Matthias Wolter, Amtsleiter beim Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern (Stalu). Die Dünen werden durch Bepflanzungen mit Strandhafer auch stabilisiert. Strandhafer ausgelichtet: Die Düne im Inselnorden war fast vollständig mit Strandhafer bewachsen. Das Problem: Beim Sandflug vom Strand in Richtung Land sammelt sich der Sand am Strandhafer, der zunehmend eingeweht wird. Damit sind die Pflanzen für eine weitere Nutzung kaum zu gebrauchen. „Wir benötigen einen einheitlichen und kräftigen Strandhaferbewuchs. Durch die Sandschicht um den Strandhafer kommen wir nicht an die Wurzel mit den Knoten heran. Damit der Strandhafer an einer neuen Stelle wieder gut anwächst, braucht es ein intaktes Wurzelwerk mit mindestens drei Knoten. Normalerweise liegt die Wurzel einen Spaten tief. Durch den Sand sind es aber zwei Spaten tief, so dass wir nicht an die Wurzel herankommen“, sagt Wolters. Die Auslichtung sei eine Vorarbeit, um später auf der Düne Strandhafer für neue Flächen entnehmen zu können. Neben Usedom erfolgen laut Stalu diese Arbeiten auch auf dem Fischland/Darß und der Insel Rügen. Der Amtsleiter kündigt für dieses Jahr weitere Auslichtungsarbeiten im Inselnorden an. Sand aufgespült: Vor ein paar Tagen wurde zwischen Zempin und Stubbenfelde auf der neu aufgespülten Düne Strandhafer gepflanzt. Auf der rund 125 000 Quadratmeter großen Fläche wurden rund 500 000 Pflanzen in den Boden gebracht. Bis Mitte Dezember 2019 wurde an der Außenküste der Insel Usedom eine halbe Million Kubikmeter Sand aufgespült. Im Bereich Zempin waren es 50 000 Kubikmeter, in Koserow 320 000 und zwischen Kölpinsee und Stubbenfelde 140 000 Kubikmeter. Mehr zum Thema: Küstenschutz auf Usedom: Sand für Aufspülung kostet 3,6 Millionen Euro See raubt viel Sand von Zempiner Küste Küstenschutz: Camper setzen Dünen-Zäune Von Henrik Nitzsche