Wolgast: AfD will wissen, was die Gleichstellungsbeauftragte macht

„Mauert die Verwaltung?“, fragt der Wolgaster Stadtvertreter Karsten Lange (AfD) provokant in Richtung Rathaus. Dabei nimmt er Bezug auf eine die Wolgaster Gleichstellungsbeauftragte Elke Quandt betreffende Anfrage, die er an die Stadtverwaltung gestellt habe. „Meine schriftliche Nachfrage nach den Tätigkeitsberichten der letzten drei Jahre (deren Anfertigung gehört zu den Aufgaben der Gleichstellungsbeauftragten!) blieb allerdings seit dem 17. Oktober 2020 bis heute unbeantwortet“, stellt Lange kritisch fest. Mitarbeiterin sei erkrankt: Bürgermeister Stefan Weigler (CDU) räumt ein, dass die Beantwortung der Anfrage bisher nicht erfolgt sei. Die betreffende Mitarbeiterin, um deren Bericht es gehe, sei erkrankt gewesen. Zudem habe die Verwaltung derzeit anderweitig viel zu tun. Das Stadtoberhaupt verweist hierbei unter anderem auf laufend eintreffende neue Verordnungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, die Durchsetzung einer Aufstallungspflicht in Reaktion auf die Vogelgrippe oder die Debatte um den kommunalen Haushalt für 2021. „Aber“, so versichert Weigler, „Herr Lange bekommt noch den Tätigkeitsbericht, allerdings nur für 2020, da er erst seit 2019 Stadtvertreter ist.“ Der Bürgermeister betont, dass Elke Quandt nicht nur in der Funktion der Gleichstellungsbeauftragten tätig sei, sondern zum Beispiel auch die interne Koordinierungsstelle für das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ sowie die Bereiche Integration und Extremismus betreue. Kosten-Nutzen-Verhältnis für Gleichstellungsbeauftragte: Wie AfD-Fraktionsvize Karsten Lange erklärt, habe sich seine Fraktion aufgrund der angespannten Haushaltslage der Stadt Wolgast verlasst gesehen, auch das Kosten-Nutzen-Verhältnis der Planstelle für die Gleichstellungsbeauftragte genauer zu hinterfragen. Dabei sei durchaus bekannt, dass diese Kostenstelle verpflichtend für jede Kommune sei, egal wie prekär die Haushaltslage auch sein mag. Von Tom Schröter