Wolgast: „Steppke“-Visite mit positiver Überraschung

Gute Nachrichten vom Schlepper „Steppke“ aus dem Wolgaster Museumshafen: „Das Schiffsinnere sieht weit besser aus als wir erwartet hatten“, konstatierte Stadtvertreter Martin Schröter (Kompetenz für Wolgast) am Montagvormittag, nachdem er und weitere Mitglieder seiner Fraktion sowie einige Interessierte den stadteigenen Schiffsveteran in Augenschein genommen hatten. Die Maschine, der Führerstand und auch der im Bug befindliche unerwartet geräumige Mannschaftsraum seien allesamt trocken und wiesen vergleichsweise wenig Korrosions- und mechanische Schäden auf. Das Gleiche gelte für die Ruderanlage im Heck des „Steppke“. Schiff soll Thema auf Stadtvertretersitzung sein: Eric Witt, Fachdienstleiter für öffentliche Ordnung und Soziales der Stadt, ließ die Besucher auf und unter Deck. Wie berichtet, hatte Witt verwaltungsintern den Auftrag erhalten, den Schlepper, dessen Erhaltungszustand von der Stadt als marode eingestuft wird, aus dem Museumshafen zu holen, um einem Sinken zuvorzukommen. Seither gibt es Stimmen, die einen Erhalt des historischen Schiffes fordern, das seit mehr als 20 Jahren im Schlossgraben vor sich hindümpelt. Zur Stadtvertretersitzung am 28. September bringt die Fraktion Kompetenz für Wolgast (KfW) einen den „Steppke“ betreffenden Grundsatzbeschluss ein. Die Antragsteller wollen erreichen, dass geeignete Maßnahmen getroffen werden, um eine Verschrottung des Schleppers zu verhindern. Gleichzeitig sei zu garantieren, dass das Schiff „dem Ortsbild der Stadt Wolgast erhalten bleibt, das heißt, dieses Schiff Wolgast nicht dauerhaft verlassen darf“. Denn: „Dies würde einen starken Verlust an Identität unserer Hafenstadt bedeuten.“ Nach der öffentlichen Ankündigung einer möglichen Verschrottung hatten sich verschiedene Interessenten und eine Wolgaster Initiative bei der Stadt gemeldet mit dem Ziel, den Schlepper zu retten. Wie und wo eine Aufarbeitung bzw. Präsentation des Schiffes, das 1888 auf der Werft Janssen & Schmilinsky in Hamburg-Steinwerder gebaut wurde und mehrere Jahrzehnte lang auf der Wolgaster Peene-Werft im Einsatz war, erfolgen und in welcher Weise das Schiff später genutzt werden soll, ist derzeit noch völlig offen. Lesen Sie auch Wolgaster Initiative will „Steppke“ vor Schneidbrenner retten Wolgast: Schlepper „Steppke“ verschwindet aus Museumshafen Wolgast – Ideen für Museumshafen gefragt Von Tom Schröter