Wolgast ebnet illegale Cross-Strecke in den Anlagen ein

Die Wolgaster Anlagen waren in den vergangenen Wochen regelmäßig Treffpunkt für junge Mountainbike-Fahrer. Die Jugendlichen nutzten die geschlängelten Wege und Abfahrten, um mit ihren geländegängigen Fahrrädern ihre Geschicklichkeit zu testen. Filme von ihren Aktivitäten stellten sie ins Internet. Im Laufe der Zeit bauten die Fahrer ihren Parcours immer weiter aus. Enge und weite Anliegerkurven wurden präpariert, mehrere Sprunghügel angelegt und natürliche steile Hänge als Schanzen genutzt. Um sich den notwendigen Sand zu beschaffen, gruben die Akteure tiefe Gruben. An einem Streckenabschnitt wurden sogar Treppenstufen angelegt, um nach erfolgter Abfahrt möglichst bequem wieder zurück zum Startpunkt zu gelangen. Auf diese Weise schufen sich die Freizeitsportler inmitten des Belvedereparks eine abwechslungsreiche Piste für ausgiebigen Fahrspaß. Jähes Ende für sportliches Treiben: In dieser Woche bereitete die Stadt dem sportlichen Treiben ein jähes Ende. Mitarbeiter des Wolgaster Baubetriebshofes sind dabei, Kurvenelemente und künstliche Sprungschanzen wieder einzuebnen. „Die Wolgaster Anlagen sind nicht als öffentlicher Park, sondern als Wald eingestuft“, betont Bürgermeister Stefan Weigler (parteilos). Wenn die Stadt die Biker-Rennen dulde und es komme – etwa durch herabfallendes Totholz – zu einem Unfall, könnten daraus schnell rechtliche Ansprüche gegen die Stadt erwachsen. „Wir haben mit den Bikern gesprochen und ihnen gesagt, dass wir ihnen ihr Hobby nicht untersagen und ihr Engagement nicht bremsen wollen“, unterstreicht Weigler. „Sie dürfen künftig das Areal des früheren Obdachlosenheimes hinter dem Belvedere-Schloss nutzen und sich dort eine Strecke aufbauen.“ Dieser Standort berge bedeutend weniger Gefahrenpotenzial. Mehr zum Thema: Belvedere verfällt: Stadt will Schlösschen kaufen Benefizkonzert in den Wolgaster Anlagen Von Tom Schröter