Zarnitzer Milchbauern bauen zwei weitere große Zeltställe

Die Peeneland Agrar GmbH Hohendorf baut ihr Melkzentrum nahe Zarnitz aus. Bisher stehen 565 Hochleistungmilchkühe in der Anlage; künftig sollen es etwa 1100 Tiere sein. „Hierzu werden zwei Boxenlaufställe neu gebaut, die mit den beiden vorhandenen Ställen identisch sind“, berichtet Anlagenleiter Philipp Kowolik (31). Bereits Ende 2011 waren die beiden ersten jeweils 150 Meter langen und 16 Meter breiten Rinderoffenställe sowie das Melkhaus mit dem 50-er Außenmelker-Karussell errichtet worden, welches das Herzstück der Zarnitzer Milchviehanlage bildet. Hinzu kamen die benötigten Futtersilos und ein Güllelager, das nun um einen dritten Behälter ertüchtigt wurde und somit ein Fassungsvermögen von 13000 Kubikmeter hat. Die beiden neuen Ställe entstehen östlich der Melkstation. Für einen der Zeltställe steht bereits die bogenförmige Stahlkonstruktion zur Aufnahme der Spezialfolie, mit der die Gebäude überspannt werden. „Das Aufziehen der Folie kann erst erfolgen, wenn wieder Plustemperaturen und außerdem Windstille herrschen“, erläutert Philipp Kowolik, der die Neubauten im Mai in Betrieb nehmen will. Das Melkzentrum oberhalb der Peenestromniederung, in dem bereits jetzt täglich 16000 Liter Milch produziert werden, ist nach der Fertigstellung das größte weit und breit. „Ab dem 1. April 2015 fällt die Milchquote. Das heißt, dann kann jeder so viel Milch produzieren wie er will“, blickt der Anlagenchef voraus. Kowolik ist davon überzeugt, dass „man künftig nur noch in solchen großen Einheiten wie in Zarnitz wirtschaftlich arbeiten“ könne. Ein Milchpreis für die Produzenten in Höhe von 35 bis 40 Cent pro Liter sei die Voraussetzung, um kostendeckend produzieren zu können. Da den Milchbauern momentan lediglich 28 Cent pro Liter gezahlt würden, zehre auch die Milchviehanlage der hiesigen Agrargesellschaft von finanziellen Reserven der vergangenen Jahre. Das Basisfutter, Gras und Mais, will die Peeneland Agrar GmbH auch weiterhin auf ihren Flächen selbst anbauen und zu Silage verarbeiten. Die beigemengten Zuckerrübenpressschnitzel kommen aus der Anklamer Zuckerfabrik. Laut Kowolik ist vorgesehen, die gesamte Milchproduktion von Peeneland in Zarnitz zu konzentrieren. „Unsere zweite Milchviehanlage in Buggow wird künftig für die Jungtieraufzucht umgenutzt. Perspektivisch sollen dort einmal 600 Jungtiere — Kälber und Färsen — stehen“, informiert er. 17 Mitarbeiter kümmern sich um den bestehenden Zarnitzer Anlagenkomplex. Ist dieser komplett fertig, soll die Belegschaft weiter wachsen. Seit November ist Dorothee Bartsch neu im Team. Die 24-jährige studierte Agrarwissenschaftlerin stammt aus dem Landkreis Peine in Niedersachsen und arbeitet im Zarnitzer Melkzentrum im Herdenmanagement. „Ich wollte nach dem Studium Praxiserfahrungen sammeln“, sagt sie. „Dieser junge, moderne Betrieb ist dafür ideal.“ Tom Schröter

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