Zinnowitzer wollen Rentnern an Weihnachten Freude schenken

Am Heiligabend kommen normalerweise alle Bewohner des Hauses „Sorgenfrei“ zusammen, um Weihnachten zu feiern. Es wird gesungen, gelacht, gegessen und gefeiert. Außerdem kommt noch der Weihnachtsmann und verteilt kleine und große Geschenke an die Heimbewohner. In diesem Jahr fallen all diese Programmpunkte coronabedingt aus. Es findet nichts statt. Für die hochaltrigen Männer und Frauen wird es wohl eines der einsamsten Weihnachtsfeste, die sie je in ihrem Leben hatten. Kleine Päckchen für die Senioren: Sabine Trieglaff, die in der Pflegeeinrichtung als Betreuungskraft arbeitet, möchte die Senioren an Weihnachten nicht alleine lassen. „Derzeit wohnen 70 Rentner dort, zwischen Mitte 70 bis über 100 Jahre“, erzählt sie. Zu zwei Dritteln bestehen die Einwohner aus Frauen. „Wir haben uns gedacht, dass die Zinnowitzer für ihre eigenen Senioren kleine Päckchen packen könnten“, sagt sie. Manchmal seien es nur kleine Aufmerksamkeiten, die den Senioren eine große Freude bereiten. „Das können gekaufte Süßigkeiten, Kosmetikprodukte wie Duschbad oder auch Obst sein“, sagt sie. Wichtig sei jedoch, dass es keine selbst gebackenen Kekse sein dürfen. „Das sind leider unsere Corona-Vorschriften“, sagt sie. Auch Bücher, Zeitungen und Zeitschriften sind ungünstig als Geschenke, da ein Großteil nicht mehr Lesen kann. „Allerdings würden sich demente Menschen über ein Kuscheltier freuen“, sagt sie. Besuchsverbot im Heim: Nachdem es in der vergangenen Woche einen Corona-Ausbruch im Pflegeheim Zempin gab, ist auch in Zinnowitz das generelle Besuchsverbot in Kraft getreten. „Vorher war dies noch mit Anmeldung möglich, jetzt aus Sicherheitsgründen nicht mehr“, sagt sie. Auch die gemeinsamen Spiele- und Bastelnachmittage fallen coronabedingt aus. „Das gemeinsame Essen ist auch nicht mehr möglich wie früher, da ja der Mindestabstand zwischen den Bewohnern eingehalten werden muss“, sagt Trieglaff. In mehreren Durchgängen kommen die Senioren somit zum Essen. Sabine Trieglaff will den Menschen in der schwierigen Zeit vor allem ein Lächeln ins Gesicht zaubern. „Es gibt so viele tolle Sachen, die für die Senioren jetzt ausgefallen sind. Vielleicht gibt es viele Zinnowitzer, die sich an der Aktion beteiligen“, sagt sie. Dutzende Päckchen in Karlshagen eingetroffen: In der Gemeinde Karlshagen werde seit Kurzem für die Kinder des Ostseebades und der benachbarten Gemeinden gesammelt. In der Oil-Tankstelle, bei der bei Vicky Müller alle Fäden zusammenlaufen, sind bereits etliche Päckchen eingetroffen. „Die Leute spenden aus dem Ort, von der Insel und dem gesamten Bundesgebiet. Jeden Tag kommen hier Päckchen an. Das ist eine riesige Freude“, so Vicky Müller. Bis zum 30. November will sie noch sammeln, dann wird sortiert. „Die Spender haben die Pakete mit dem Alter und dem Geschlecht der Kinder beschriftet. Dann sind sie leider zuzuordnen“, erklärt sie. Am 12. Dezember sollen die Geschenke an die Kinder übergeben werden. „Wir laden dann nicht zu einer Veranstaltung ein, sondern zu einem Spaziergang zur Konzertmuschel. Jedes Kind holt sich sein Geschenk ab und verschwindet dann wieder. So werden große Menschenansammlungen vermieden“, erklärt sie. Lesen Sie auch: So möchten die Karlshagener den Kindern eine Freude machen Greifswalder packen Weihnachtspäckchen für Bedürftige In Wolgast und auf Usedom: Hilfsaktion für Ukraine läuft wieder an Von Hannes Ewert