Zirchower Wehr braucht neues Fahrzeug: Landkreis reagiert endlich

Die Freiwillige Feuerwehr Zirchow braucht dringend ein neues Fahrzeug. „Ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit 800 bis 1000 Litern Wasser an Bord“, sagt Wehrführer Dieter Genz. Die Anschaffung steht bei den Zirchowern schon seit über zwei Jahren auf der Wunschliste. 2018 musste der alte Robur LO der Wehr mit Motorschaden aussortiert werden. „Seitdem bemühen wir uns darum, für die Kameraden ein neues Fahrzeug zu bekommen“, sagt Bürgermeister Gerd Wendlandt. Das Land sei nach dem Antrag der Kommune 2018 bereit gewesen, ein Drittel der Kosten für die Neuanschaffung zu übernehmen. „Der Eigenanteil der Gemeinde war auch gesichert. Alles hing beim Kreis, der es bislang nicht geschafft hat, uns eine Finanzierungszusage zu geben“, ärgert sich Wendlandt. Bürgermeister bot Kreis Kostenteilung an: Die Kosten für das Spritzenfahrzeug lagen bei rund 107 000 Euro. „Das dürfte jetzt teurer sein“, vermutet der Bürgermeister, der dem Kreis sogar angeboten hatte, 50 Prozent der Kosten zu übernehmen. „Natürlich würden wir lieber nur ein Drittel zahlen. Dazu muss sich aber mal der Landkreis endlich äußern. Wir brauchen eine leistungsstarke Wehr, schließlich haben wir in der Gemeinde den Flughafen, das Behindertenzentrum sowie die große Ferienhausanlage am Haff“, sagt Wendlandt. Lesen Sie auch: Berlin-Usedom per Zug in zwei Stunden: Bahn prüft neue Verbindung Usedom und Wolgast: 1700 Ferienwohnungen als Zweitwohnsitz angemeldet Förderung in Höhe von maximal rund 18 000 Euro: Eine Finanzierungszusage liegt inzwischen vor, wie Kreissprecher Achim Froitzheim gestern mitteilt. „Nach dem Kreistagsbeschluss am 7. Dezember wurde der Zuwendungsbescheid erlassen. Gefördert wird das Vorhaben mit maximal 18 036 Euro. Das sind 16,7 Prozent der Gesamtsumme. Ausgereicht wird das als Projektförderung in Form einer Anteilsfinanzierung aus der Brandschutzpauschale im Haushaltsjahr 2020“, sagt Froitzheim. Die Zirchower Wehr kann derzeit auf 24 aktive Mitglieder bauen. Zum Tanklöschfahrzeug mit 2400 Liter Wasser an Bord kommt noch ein Mannschaftstransportwagen, der im Einsatzfall weitere Kameraden zum Brandort bringt. „Weil wir dann weiteres Löschwasser benötigen, brauchen wir unbedingt das neue Fahrzeug. Ansonsten müssen wir warten, bis die benachbarten Wehren kommen“, sagt der Wehrführer. Neue Zufahrt zur Feuerwehr geplant: Im Haushalt 2021, der noch nicht beschlossen ist, stehen auch der Bau einer neuen Zufahrt zur Feuerwehr und ein etwa 50 Meter neu gepflasterter Abschnitt im Scheerweg, einem Abzweig der Lindenstraße. Rund 15 000 Euro soll das etwa kosten, so der Bürgermeister. „30 000 Euro haben wir im Etat eingeplant, um die Bäume in der Lindenstraße zu beschneiden. Da geht es um die Verkehrssicherungspflicht. Die Straße gehört zwar dem Kreis, die Bäume aber uns. Vielleicht schaffen wir das noch bis Mai, sonst ab Oktober.“ Von Henrik Nitzsche