Diesel, Strom, Gemüse werden teuer
Von den Preissteigerungen sind alle betroffen – Menschen mit geringerem Einkommen aber besonders hart. Das ist einer der Gründe, warum die Inflation die östlichen Bundesländer stärker trifft.
Leipzig.Das Stück Discount-Butter mehr als zwei Euro, der Liter Diesel ebenfalls meist jenseits der Zwei-Euro-Grenze: Die steigenden Preise treffen alle - aber die Menschen in den östlichen Bundesländern überdurchschnittlich hart. Das zeigen Berechnungen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Demnach sind ärmere Haushalte stärker von der Inflation betroffen als reichere. So lag die durchschnittliche Inflation in der Republik im März bei 7,3 Prozent - für ein Paar mit zwei Kindern und einem Nettoeinkommen zwischen 2000 und 2600 Euro im Monat jedoch höher, bei 7,9 Prozent. Deutlich weniger betroffen waren Alleinlebende mit einem Einkommen von 5000 Euro und mehr. Für sie lag die Inflation den Berechnungen zufolge bei nur sechs Prozent.
Gerade in den von der Inflation am stärksten betroffenen Haushaltstypen liegt das Durchschnittseinkommen in Sachsen niedriger als im Rest des Landes. Das zeigt ein Blick in die Einkommens- und Verbrauchsstatistik, die in Deutschland alle fünf Jahre erhoben wird, zuletzt 2018. Demnach hatten Paare mit Kindern in Sachsen durchschnittlich 4742 Euro netto zur Verfügung. Der gesamtdeutsche Wert lag um rund 400 Euro höher. Auch in Thüringen gibt es überdurchschnittlich viele Haushalte mit geringem Einkommen. Das monatliche Nettoeinkommen aller Haushalte lag 2018 bei durchschnittlich 3.108 Euro - 722 Euro weniger als in den Haushalten der westlichen Bundesländern.