Am Freitag fand die Theater-Premiere von Taboris „Mein Kampf“ im Kölpinseer Hotel „Seerose“ statt. Das Publikum umjubelte die wunderbaren Schauspieler. Das Stück wurde mit Mut, Witz und politischer Klarheit neu inszeniert. Philip Tiedemanns Regiearbeit erntet großen Respekt.
Kölpinsee. Als der symbolische Vorhang fällt und das Licht verlischt, könnte man im Saal die berühmte Stecknadel zu Boden fallen hören. Das Publikum ist für zwei, drei Sekunden in Schockstarre. Dann bricht sich der Beifall Bahn, Bravo-Rufe ertönen, und der Jubel will nicht enden. Wieder und wieder wird das Ensemble auf die Bühne gerufen und nimmt völlig zu Recht den ungeteilten Zuspruch der begeisterten Gäste entgegen.
Sie haben im durch Corona bedingt auf 65 Plätze verkleinerten und abgeteilten Bernsteinsaal die Neuproduktion des Tabori-Klassikers „Mein Kampf“ erlebt, erfühlt, erlitten. Nicht nur für Usedomer Verhältnisse ein Kunstgenuss ersten Ranges, der nicht so schnell in Vergessenheit geraten dürfte.