Der Kunstverein zu Rostock legt sein frisches Jahresprogramm vor und startet mit einer Ausstellung seiner Mitglieder. Sie profitieren von einem Publikum, das sich verändert.
Rostock. Es gibt auch Überraschungen. „Das Steffi Böttcher jetzt Vogelaquarelle malt, freut mich“, sagt die Rostocker Malerin Grit Sauerborn (57). Bislang war ihr Böttcher „nur“ als Gebrauchsgrafikerin bekannt. Und der Rostocker Grafiker Matthias Dettmann (41) ist angetan von der „altmeisterlichen Arbeit“ von Christoph Knitter, auf dessen Bild vor schwarzem Hintergrund ein Blumenstrauß zu sehen ist. „Dass ein junger Künstler sich mit so einem Thema beschäftigt, beeindruckt mich“, erzählt Dettmann, der zum Vorstand des Kunstvereins zu Rostock gehört.
Der Verein, dessen Wurzeln bis 1840 zurückreichen, hat es sich zur Tradition gemacht, alle zwei Jahre eine Verkaufsausstellung auf die Beine zu stellen, die frische künstlerische Arbeiten eines Teils der mehr als 110 Vereinsmitglieder vorstellt. Bis zum 27. Februar zeigt die Galerie des Kunstvereins (Amberg 13) unweit der Petrikirche Werke aus Malerei, Fotografie, Grafik, Plastik, Installation oder Videokunst. „Wir sind zumindest in dieser Ausstellung wie ein Gemischtwarenladen“, sagt Thomas Häntzschel, Vorsitzender des Vereins, scherzhaft in Anspielung auf die unterschiedlichen Kunstformen. „Die Kunstwerke sollen das aktuelle Schaffen der Rostocker Künstler präsentieren“, erläutert der 57-jährige Fotograf. Für Grit Sauerborn ist so ein Start ins Jahr „ein schöner Auftakt, um gestärkt loszulegen“. Und um sich an den Arbeiten der Kollegen zu erfreuen.