Neustrelitz: Von der Residenzstadt zum beliebten Reiseziel
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Der Turm der Stadtkirche Neustrelitz am Marktplatz ragt in den wolkenlosen Himmel.
© Quelle: Monika Skolimowska/dpa
Neustrelitz. Neustrelitz ist mit knapp 300 Jahren eine der jüngeren Städte Mecklenburg-Vorpommerns. Sie verdankt ihre Entstehung dem Wunsch nach einer neuen Residenzstadt, nachdem die ursprüngliche Residenz der Herzöge von Mecklenburg-Strelitz, Strelitz, 1712 einem Brand zum Opfer gefallen war. Großherzog Adolf Friedrich III. ließ die Siedlung in der Nähe nach dem Grundriss einer italienischen Stadt in spätbarockem Stil anlegen. Vom Markt aus führt ein achtstrahliger Straßenstern in alle Richtungen.
Heute zählt Neustrelitz rund 20.000 Einwohner und ist eines von 18 Mittelzentren des Landes. Bis Anfang der 1990er Jahre waren in der Stadt noch einmal ebenso viele Soldaten der damaligen Sowjetarmee stationiert. Wie in anderen ostdeutschen Städten, sorgte der Zusammenbruch der Wirtschaft nach 1989 auch in Neustrelitz zum Verlust vieler Arbeitsplätze.
Um strukturelle Nachteile zu mildern und neue Jobs zu schaffen, siedelten Bund und Land Institutionen an. So beherbergt die etwa 100 Kilometer nördlich von Berlin gelegene Stadt heute ein Fortbildungszentrum der Bundespolizei, die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt, eine Außenstelle des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt und das Landeszentrum für erneuerbare Energien. Die Lage in der Mecklenburgischen Seenplatte verschafft der Stadt als Reiseziel zunehmende Beliebtheit.
Zu den bekanntesten Söhnen und Töchtern von Neustrelitz gehören in der Neuzeit der Schauspieler Charly Hübner, die Musical-Sängerin Angelika Milster und der mehrfache Kanu-Olympiasieger Andreas Dittmer. Der Archäologe und Troja-Entdecker Heinrich Schliemann ging in Neustrelitz zur Schule.
Von RND/dpa