Grambow wählt ersten Kinder- und Jugendbürgermeister - Zwölfjähriger gewinnt
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Ole Prokein (12) ist der erste Kinder- und Jugendbürgermeister der Gemeinde Grambow (Landkreis Nordwestmecklenburg).
© Quelle: Gemeinde Gambow
Grambow. Die Gemeinde Grambow im Landkreis Nordwestmecklenburg hat am Sonnabend erstmals einen Kinder- und Jugendbürgermeister gewählt. Ole Prokein habe bei einer Wahlbeteiligung von 30 Prozent 90 Prozent der Stimmen erhalten, sagte Bürgermeister Sven Baltrusch am Sonntag. Der Zwölfjährige war der einzige zur Wahl stehende Kandidat.
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Philip Baltrusch (10) steckt seinen Stimmzettels für die Wahl des Kinder- und Jugendbürgermeisters für die Gemeinde Grambow in die Wahlurne. Im Hintergrund sein Vater Sven Baltrusch.
© Quelle: Jens Büttner/dpa
Das Ziel sei, ältere Kinder und Jugendliche besser in der Gemeinde einzubinden und ihnen auch Verantwortung zu übertragen, so Baltrusch. In der Gemeinde mit nur knapp 700 Einwohnern gebe es mit 130 Kindern und Jugendlichen einen hohen Anteil junger Menschen.
Nachdem anfangs vier Kinder ihr Interesse bekundet hatten, stand schlussendlich nur Prokein zur Wahl. Für den Bürgermeister ist es wichtig, dass Demokratieverständnis bei den jungen Mitbürgern zu fördern und ihnen zu vermitteln: „Ihr habt eine Stimme, ihr habt eine Meinung und ihr habt die Möglichkeit, sie kundzutun“.
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Das Muster eines Stimmzettels für die Wahl des Jugendbürgermeisters für die Gemeinde Grambow hängt am Eingang zum Wahlraum.
© Quelle: Jens Büttner/dpa
Die gesamte Organisation des Urnengangs hatte sich den Angaben nach an den übrigen Wahlen im Ort orientiert: Es gab eine Wahlbenachrichtigung, eine Wählerliste, einen Wahlvorstand aus Gleichaltrigen und die Stimmabgabe erfolgte im Gemeindehaus. Insgesamt waren demnach 68 Kinder wahlberechtigt und es galt: 15 Prozent davon mussten teilnehmen und der Kandidat musste eine Mehrheit der Stimmen erreichen, damit die Wahl gültig ist.
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Dem Jugendbürgermeister soll nun ein Mentor zur Seite gestellt werden, der ihn bei der Ausübung seines Amtes begleitet. Laut Baltrusch soll dies ein Erwachsener sein, der sich zuvor bereit erklärt hat und der nicht in der Gemeinde aktiv ist. Zu den Aufgaben des Amts gehört es, einer etwa alle zwei Monate tagenden Jugendversammlung vorzustehen, die Vorschläge erarbeitet. Diese sollen dann mit dem Bürgermeister und seinen Stellvertretern vorbesprochen und in die Gemeindeversammlung eingebracht werden. Hinzu kommen laut Baltrusch auch repräsentative Aufgaben.
OZ