Gewalt gegen die Partnerin: Sie ist Alltag in Nordwestmecklenburg. Eine Betroffene spricht über ihren Fall. Eine Beraterin schildert, wie sie hilft und Auswege zeigt. Sie erklärt, warum auch Männer von häuslicher Gewalt betroffen sind und viele Kinder leiden.
Grevesmühlen. Jennifer ist bis über beide Ohren verliebt. Sie hat einen neuen Schwarm gefunden. Total toll. Diesmal ist es der Richtige. Nach kurzer Zeit ziehen die beiden zusammen. Bald beginnt er zu sticheln, zu beleidigen. Die 35-Jährige will nicht wieder allein in ihrer Wohnung sein. Sie will einen Partner und Harmonie. Auch den ersten Schubser lässt sie ihm durchgehen. „Ich habe ihn geärgert“, entschuldigte sie ihn damals. Sie sagte, sie habe ihn provoziert.
Mittlerweile hat sich Jennifer von dem Mann getrennt. Auf Schubser folgten Schläge. Als er auch Hand an ihr Kind legte, war Schluss. Die Mutter informierte die Polizei. Der Mann darf sich seiner ehemaligen Partnerin nicht mehr nähern. „Ich bin froh, dass ich ihn los bin“, sagt sie heute. Um ihre Identität zu schützen, wird hier nicht der tatsächliche Name genannt. Auch ist sie nicht genau 35. Aber die Frau ist eines von vielen Opfern häuslicher Gewalt in Nordwestmecklenburg. Hilfe können sie und alle anderen Betroffenen in einer Beratungsstelle in Grevesmühlen finden.