Glückliches Selmsdorf: Trotz zahlreicher Investitionen in 2020 und 2021 schließt der erste Doppelhaushalt der Gemeinde mit Überschüssen ab. Daran haben Betriebe einen großen Anteil.
Selmsdorf.1,4 Millionen Euro investieren, um den Brandschutz in der Schule zu verbessern, die Laufbahn des Sportplatzes und zwei Straßen sanieren, mehr Geld in die Kinder- und Jugendarbeit stecken, Bushaltestellen barrierefrei umbauen, pro Jahr 700 000 Euro für die Betreuung von Kindern in Kitas und bei Tagesmüttern zahlen, den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses planen, Grundstücke für ein neues Gewerbegebiet kaufen: Alles kein Problem mehr für die Gemeinde Selmsdorf. Obwohl ihre politischen Vertreter zahlreiche Investitionen in 2020 und 2021 auf den Weg bringen, bleibt am Ende beider Jahre nicht, wie in anderen Kommunen, ein dickes Minus, sondern ein sattes Plus. So weist es der erste Doppelhaushalt in der Geschichte der Kommune aus. Die Gemeindevertreter haben ihn am Dienstagabend einstimmig beschlossen.
Dem Zahlenwerk ist auch zu entnehmen, woher ein großer Teil des Geldes stammt, das Selmsdorf in diesem Jahr und im nächsten ausgibt. Die Gemeinde im Speckgürtel von Lübeck rechnet für 2020 und 2021 mit je vier Millionen Euro an Gewerbesteuern. Bürgermeister Marcus Kreft (SPD) erläutert auf Anfrage: „Wir haben, wie in den vergangenen Jahren, sogar konservativ gerechnet, um auf der sicheren Seite zu sein – etwas schlechter, als es wahrscheinlich der Fall sein wird.“ Grundlage der Prognose sind Gewerbesteuereinnahmen in jüngster Vergangenheit: über 4,9 Millionen Euro in einem Jahr.