Die Schüler stammen aus der Ukraine, ebenso wie die Lehrerin, die vorne an der Tafel steht. Doch das Klassenzimmer befindet sich in Deutschland, in Grevesmühlen. Nadiia Dokolenko (38) ist aus der Heimat geflohen und unterrichtet nun Schüler an der Wasserturmschule.
Grevesmühlen.Das Rollenspiel will noch nicht so richtig gelingen. Die Schüler sollen einen Besuch in einem Museum simulieren, Eintrittskarten kaufen, sagen, wie groß die Familie ist, mit der sie unterwegs sind, ob sie bar oder mit Karte bezahlen müssen. Die Schülerinnen Sonja und Olga, die in der ersten Reihe sitzen, blicken nach vorn zu Lehrerin Nadiia Dokolenko und ringen mit den einzelnen Worten. „Die Artikel“, sagt die 38-jährige Pädagogin in nahezu perfektem Deutsch, „sind am schwersten in der deutschen Sprache“. Alles ist durcheinander und für Ausländer ist es schwer, zu begreifen, warum es ‚das Mädchen‘ heißt, aber ‚die Frau‘. „Das müssen sie lernen.“ So wie sie es im Studium in der Ukraine getan hat. Damals Ende der 1990er-Jahre.
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