Mehr Nostalgie am Molli-Gleis
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Die Telegrafenanlage am Molli-Gleis ist zwischen Heiligendamm und Kühlungsborn wiederaufgebaut worden. An der Haltestelle Steilküste steht jetzt auch ein Fernsprechhäuschen.
© Quelle: Anja Levien
Wittenbeck/Kühlungsborn. Das historische Erscheinungsbild der Mecklenburgischen Bäderbahn Molli ist zwischen Heiligendamm und Kühlungsborner Hafen (Landkreis Rostock) vervollständigt worden. Auf der 4,3 kilometerlangen Strecke wurden 86 Telegrafenmasten aufgestellt. Der Wiederaufbau der Telegrafenanlage sei für Touristen und Einheimische Nostalgie und mache Kulturgut erlebbar, sagte Sebastian Constien (SPD), Landrat des Landkreises Rostock, der Mitgesellschafter der Mecklenburgischen Bäderbahn Molli GmBH ist, bei der Freigabe am Dienstag an der Haltestelle Steilküste.
Nostalgie am Molli-Gleis
Der zweite Abschnitt des Nachbaus einer historischen Telegrafenanlage entlang der Strecke der historischen Bäderbahn Molli ist 4,3 Kilometer lang. Zwischen Heiligendamm und dem Kühlungsborner Hafen wurden 86 Masten aufgestellt.
Früher wurde die komplette Kommunikation der Bahn zwischen Kühlungsborn, Heiligendamm und Bad Doberan über die Telegrafenanlage sichergestellt. Die Eisenbahn hatte ihr eigenes Telefonnetz Basa. Ein erster Abschnitt war im vergangenen Jahr von Bad Doberan nach Heiligendamm wiederaufgebaut worden. Zudem wurden jetzt zwei Fernsprechhäuschen aufgestellt. Zur Veranschaulichung hat Jan Methling ein Fernmelder ins Haus gestellt – ein Telefon mit einer Kurbel an der Seite. „Jeder Bahnhof hatte ein Rufzeichen“, erläutert das Mitglied im Verein zur Traditionspflege des Molli. Über die Anlage wurde beispielsweise bekannt geben, wenn der Zug den Bahnhof verlassen hatte. Dabei handelte es sich um eine Sammelleitung, heißt, wer bei der Bahn wollte, konnte mithören. Bevor es Fernmelder gab, sei über Morsezeichen kommuniziert worden.
Das Fernsprechhäuschen an der Haltestelle Steilküste ist nach dem historischen Vorbild von 1930 nachgebaut. „Die Nieten mussten außen sein“, sagt Jan Methling.
Der weitere Wiederaufbau der Telegrafenanlage, soll das gesamthistorische Erscheinungsbild der Schmarlspurbahn aufwerten und wird von der Europäischen Union über das Leader-Programm mit rund 39 000 Euro gefördert.
Levien Anja