Matthäus soll Alleingang bei Stationsumbenennung in „Campus Südstadt“ erklären
Rostock.Bausenator im Kreuzverhör: Bei der Aprilsitzung des Ortsbeirats Südstadt soll sich Holger Matthäus (Grüne) für seinen „Alleingang“ rechtfertigen. Das Gremium fühlte sich bei der Umbenennung der Straßenbahnhaltestelle „Mensa“ in „Campus Südstadt“ übergangen. Die habe Matthäus angeordnet ohne die Entscheidung der Beiräte abzuwarten. Wie es dazu kam, versuchte RSAG-Vorstand Jan Bleis bei der jüngsten Beiratssitzung zu erklären, sprach von „einer unglücklichen Verkettung von Missverständnissen und Halbwahrheiten“. Die Änderung habe die RSAG – zusammen mit 19 weiteren – im Juli 2017 bei der Stadt beantragt, damit der neue Name in den ab 17. März 2018 geltenden Fahrplänen steht. Die gingen am 1. Februar in Druck – zwei Tage nachdem die Beiräte, die von den Plänen eigenen Angaben zufolge Ende Dezember erfahren hatten, ihr Urteil zum Namenswechsel vertagt hatten. Um den Drucktermin zu halten, hatte der Senator trotzdem sein Okay gegeben. „Wir sind zwar nur beratendes Gremium, aber wenn man uns keine Zeit für Diskussionen lässt, können wir uns unsere Arbeit sparen“, kritisierte Stefan Posselt (SPD). Parteikollege Thoralf Sens war ebenfalls bedient. „Nicht das erste Mal, dass die Stadt Ortsbeiräten die Pistole auf die Brust setzt.“ Auch wenn es wohl nichts mehr ändern wird: Der Beirat stimmte mehrheitlich gegen die Umbenennung der Haltestelle „Mensa“.