Der östliche Nachbar sieht sich gut vorbereitet auf den Stopp der Öllieferungen aus Russland. In Danzig gibt es einen hochmodernen Hafen, der die Anlagen in Rostock in den Schatten stellt. Von dort könnte die Raffinerie in Schwedt problemlos versorgt werden, sagt die zuständige Ministerin.
Rostock/Schwedt. Polen ist bereit, Deutschland bei der Versorgung der PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwedt mit Erdöllieferungen zu helfen. Das erklärte die polnische Klima- und Umweltministerin Anna Moskwa. Im Ölhafen von Danzig könnten Tanker, die länger als 300 Meter sind, gelöscht werden, während in Rostock maximal 260 Meter lange Schiffe mit einem Tiefgang von höchstens 13 Metern abgefertigt werden können. Die Supertanker, wie sie von den Ölstaaten bevorzugt werden, haben Längen von 380 Metern und einen Tiefgang von bis zu 25 Metern.
Zum Weitertransport können sogar existierende Rohrleitungen genutzt werden, so dass der Investitionsaufwand begrenzt bliebe. Die Erdölpipeline „Druschba“ verläuft auch durch Polen und kann dort durch eine Stichleitung im Hafen von Danzig mit Erdöl aus internationalen Supertankern angefüllt werden. Anschließend fließt das Erdöl weiter wie bisher in Richtung Deutschland.