Fantasy aus Rostock-Warnemünde: Autorin legt ihr Roman-Debüt vor
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Aurorin Tokihara alias Lena Kiy aus Rostock-Warnemünde
© Quelle: Klaus Amberger
Rostock. Tokihara hat eine Vorliebe für Katzen, Wölfe und Drachen. Aufrecht sitzend, mit direktem Blick, hört Tokihara, hinter der sich die 22-jährige Warnemünder Autorin Lena Kiy verbirgt, auf die Fragen, antwortet, lächelt und nippt am Wasserglas. Ihr Debüt-Fantasy-Roman trägt den Titel „Cosmica, Schwarz & Weiß“ und ist der erste Teil einer geplanten Trilogie.
Wo hatten Sie Ihre erste Lesung?
Tokihara: Auf der Leipziger Buchmesse im vergangenen Jahr. Einige rieten mir seinerzeit, erst einmal kleiner anzufangen. Aber ich war da zum Glück mutig und bin ins sprichwörtliche kalte Wasser gesprungen. Außerdem hatte ich Glück, dass ein Mitarbeiter der Rostocker Thalia-Buchhandlung auf mich aufmerksam wurde und mein Buch bestellt hat. Seit Leipzig hatte ich schon mehrere Lesungen, unter anderem auch an Schulen, und werde im Frühjahr wieder auf der Leipziger Buchmesse sein – mit einem eigenen Stand in der Phantastik-Halle.
Warum sind Ihnen Drachen so wichtig?
Auf dem Buchcover sind zwei zu sehen, ein schwarzer und ein weißer. Drachen sind cool. Ich hätte auch gern einen. Der Weiße ist eher friedlich, der Schwarze schwieriger im Umgang. In meiner Geschichte sind sie die letzten Waffen, um den Tyrannen Viis zu stoppen.
„Cosmica, Schwarz & Weiß“ ist der erste Band einer Trilogie. Wann erscheint die Fortsetzung?
Voraussichtlich in diesem Jahr.
Als Autorin muss man die Selbstdisziplin beherrschen.
Genau. Ich schreibe oft abends oder nachts, am liebsten am Laptop im Bett. Ich nehme im Alltag Dinge auf, die ich erlebe, und lasse sie mit in die Handlungen einfließen. Aber ich plane nichts im Voraus wie andere Autoren, die den gesamten Plot im Vorfeld entwerfen. Ich kann das nicht. Meine Szenen entwickeln sich beim Schreiben.
Was lesen Sie derzeit?
Momentan habe ich keine Zeit für andere Bücher. Ansonsten lese ich viel Fantasy, beispielsweise Werke wie „Herr der Ringe“ oder „Your Name“. Früher habe ich „Warrior Cats“ verschlungen.
Für Ihr Debüt benötigten Sie drei Jahre.
Ich hatte viele Ideen und viele Schreibpausen. Als ich begonnen habe, stand ich mitten im Abitur.
Sie folgen nicht dem üblichen Berufsweg.
Schon in der Schule war klar, dass ich schreiben möchte. Ich brauche meine Freiheiten und kann mir nichts anderes vorstellen, als unabhängig zu sein und zu schreiben.
Ihr Pseudonym kommt aus dem Japanischen, Ihre Geschichte erinnert stark an Mangas. Was fasziniert Sie am Fernen Osten?
Die respektvolle Art und Weise, wie die Japaner oder Koreaner miteinander umgehen, beeindruckt mich. Ich treffe mich ab und zu mit japanischen Freunden, die hier Deutsch studieren und erfahre dadurch auch viel. Irgendwann werde ich ein Flugticket lösen und sie in ihrer Heimat besuchen – das ist ein großer Traum von mir.
Gelesen
Diese Geschichte ist überraschend, spannend und voller Action. Worum geht es? Ein dunkler Magier und sein Sohn haben die alte Welt Orbica unterworfen und die Scheinwelt Cosmica geschaffen. Allen Völkern wurden die Erinnerungen an Orbica genommen, auch der jungen Heldin. Aber sie trifft einen Jungen, der sich an die alte Zeit erinnern kann. Zusammen wollen sie mithilfe der Drachen das alte Gleichgewicht wiederherstellen. Das schöne Debüt von Tokihara schafft es, dass man die nächsten Bände unbedingt lesen möchte. Tipp: auf den ersten Seiten nicht verunsichern lassen. Man ist schnell in der Cosmica-Welt. Fazit: ein cooles, unterhaltsames Buch.
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Von Klaus Amberger
OZ