Feuer an der Rostocker Uniklinik – Retter proben den Ernstfall
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Übung an der Uniklinik: Über das Treppenhaus wurden die bettlägerigen Patienten evakuiert.
© Quelle: Unimedizin Rostock
Rostock. Der Anruf bei der Leitstelle kam um kurz vor 9 Uhr am Dienstagmorgen: Auf einer Station der Inneren Medizin an der Uniklinik Rostock sei ein Feuer ausgebrochen. Neun bettlägerige Patienten müssen so schnell wie möglich in Sicherheit gebracht werden.
Was nach einem Horrorszenario klang, war in Wirklichkeit eine länger geplante Übung der Universitätsmedizin Rostock (UMR) und des Rostocker Brandschutz- und Rettungsamtes. Ziel war es, die Abläufe zu trainieren, damit Pfleger, Ärzte und Feuerwehr wissen, was im Ernstfall zu tun ist.
„Entscheidend ist dabei, zu sehen, ob die Abläufe auch in Stresssituationen funktionieren oder ob es noch an einigen Stellen Verbesserungsbedarf gibt“, so der UMR-Sicherheitsbeauftragte Ingo Knaack. „Solche Übungen sind auch für uns sehr wichtig, denn so können die Einsatz- und Führungskräfte den Ernstfall in einer realen Umgebung proben. Am Ende profitieren alle Beteiligten“, ergänzte Michael Allwardt, Sachgebietsleiter Einsatzplanung vom Rostocker Brandschutz- und Rettungsamt.
40 seiner Mitarbeiter waren am Dienstag dabei. Im Ernstfall wären bei einem Klinikbrand alle verfügbaren Kräfte vor Ort. Schließlich müssen nicht nur Patienten in Sicherheit gebracht werden; Krankenhäuser bergen durch die sensiblen Areale wie die OP-Säle oder Bereiche mit Gefahrgut auch ein hohes Risiko.
Neue Hilfsmittel erstmals getestet
Bei der Übung wurden die Patienten von Medizinstudenten gespielt, der Rauch war Theaternebel. Der schnelle Einsatz der Feuerwehrleute und Rettungskräfte war dagegen echt. Als der Qualm zu dicht geworden war, musste das medizinische Personal die Rettung der Patienten den Feuerwehrleuten überlassen.
Erstmals wurde dabei ein neues Hilfsmittel getestet – ein Evakuierungstuch, das unter der Matratze des Krankenbettes liegt. Damit lassen sich in einer Rettungssituation nicht mobile oder verletzte Personen leicht und sicher über Fußböden und abwärts führende Treppen aus dem Gefahrenbereich ziehen. An der Rostocker Uniklinik sind diese Tücher bisher aber noch nicht im Einsatz.
Nach der gut einstündigen Übung zeigte sich Prof. Emil Reisinger zufrieden. „Die Evakuierung der Patienten lief planmäßig, alle wussten, was sie zu tun haben“, so der Sprecher des Zentrums für Innere Medizin. Die Zusammenarbeit mit dem Brandschutz- und Rettungsamt, der Polizei und den Mitarbeitern habe reibungslos funktioniert.
Von Claudia Labude-Gericke