Mit einem Brummifahrer der Rostocker Spedition Gustke unterwegs bis Hamburg. Als Gast auf dem Bock kriegt man einen Eindruck davon, unter welchen Bedingungen Trucker on the road liegen: im Korsett zwischen Zeitdruck, Behördendruck und dem Druck der Straße.
Rostock/Hamburg.„Ich bin ein Trucker, ein Cowboy und ein Mann. Es gibt nichts, was mich noch halten kann. Ich fahr’ auch durch die Hölle, gibt’s dort eine Autobahn.“ Truck Stop, Brummi-Nostalgie 1986. Laster, Truck, Sattelschlepper, Auflieger, Zugmaschine – der Lkw für sich hat noch immer Zugkraft, ihn umhüllt dieser Mythos unendlicher Freiheit – on the road. Doch wie sieht’s in der Realität aus?
Steht man Angesicht zu Angesicht vor dem 465-PS-Kraftpaket von Lutz Ammersdörfer (59), der seit 17 Jahren für Gustke Logistik in Rostock fährt, stellt sich dieser Mythos sofort ein. Zack, das hat was Machtvolles, diese sechs Lamellen des Iveco-Kühlergrills, als grinse einen eines dieser Monster aus dem Animi-Film „Transformers“ an. Drei Stiegen zur Fahrerkabine hoch. Der Trucker füllt noch sein analoges Fahrtenbuch aus. Der Truck ist zwar voll durchdigitalisiert, Ammersdörfer aber schon so lange im Geschäft, dass er lieber selbst per Hand kontrolliert, was er tut.