Neuer Name gesucht: Wie soll Rostocks Iga-Park heißen?
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Blütenpracht sucht neuen Namen: Die Rostocker sollen über eine Umbenennung des Iga-Park entscheiden.
© Quelle: Richard Lotz
Rostock. Der Name ist im ganzen Land bekannt, aber er weckt bei vielen Rostockern nicht nur positive Erinnerungen: Millionen-Verluste, Streit um die Zukunft und Zäune ringsherum – auch dafür steht der Begriff „Iga-Park“.
Nun aber soll die größte Park-Anlage der Stadt einen neuen Namen bekommen. So haben es die Hansestadt und der Aufsichtsrat der Park-GmbH beschlossen. Und die Rostocker können dafür ihre Vorschläge einreichen. „Der Park wird sich verändern – das wollen wir auch mit einem neuen Namen zeigen“, so Aufsichtsratschefin Chris Günther (CDU).
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„Die Iga ist lange vorbei“
Was vor mehr als 16 Jahren als Standort für die Internationale Gartenbauausstellung (Iga) geplant und angelegt wurde, soll nun zu einem Treffpunkt für den gesamten Nordwesten der Stadt werden. So jedenfalls formuliert es Rostocks Vize-Oberbürgermeister und SPD-Kandidat für die OB-Wahl Chris Müller-von Wrycz Rekowski. Die Iga sei Geschichte.
Und nicht zuletzt dränge auch die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft auf eine Umbenennung – in jedem Fall vor der nächsten Blumen-Ausstellung in der Hansestadt, der Bundesgartenschau 2025 am Stadthafen. Es werde Zeit für einen neuen Namen für den Park. „Wir wollen auch namentlich eine neue Ära einläuten“, so Müller-von Wrycz Rekowski.
Denn nach Jahren des Stillstands im Park soll es nun endlich vorangehen: Erst im Januar hatte die Hansestadt den Eintritt für das ehemalige Iga-Areal abgeschafft. Für die Stadt ein Gewinn – auch finanziell. Das Kassieren kostete mehr als es am Ende für die Stadtkasse einbrachte.
Und außerdem: "Das Areal soll ein Park für die Rostocker werden. Es wurde schließlich auch von den Rostockern bezahlt", so Matthias Horn, Geschäftsführer der Park-Gesellschaft. Auch Hunde dürfen seit wenigen Wochen auf die Anlage. Intern rechnet Rostock damit, dass die Zahl der Besucher von bisher rund 80 000 pro Jahr auf mehr als 100 000 steigen wird.
Zehn-Punkte-Plan und neues Museum
Damit aber nicht genug: Erst Anfang der Woche hatten die Rostocker Messe- und Stadthallen-Gesellschaft „inRostock“ und der Iga-Park bekannt gegeben, dass in Zukunft mehr Konzerte denn je auf der Parkbühne stattfinden sollen. In diesem Jahr beispielsweise kommen noch Roland Kaiser, Mark Forster, Angelo Kelly, Helge Schneider, Lea und Madsen in den Park.
Die Konzerte sind nur ein Part des Zehn-Punkte-Planes für den Park: Der Bereich des ehemaligen Nationengartens – von Besuchern kaum frequentiert – soll Bauland für bis zu 15 Einfamilienhäuser werden. Die Stadt spart so fast 40 000 Euro Unterhaltskosten pro Jahr.
Zudem sucht die Stadt gezielt Investoren für neue Angebote auf dem Gelände – für neue Restaurants und Cafés, aber auch für Freizeit-Anlagen wie Wasserski-Bahnen oder Fahrgeschäfte. Nach der Entscheidung der Rostocker Wähler, das Traditionsschiff „Dresden“ in Schmarl zu belassen, soll am Warnow-Ufer der Grünanlage das neue Maritime Museum der Hansestadt entstehen. Die Planungen laufen, Konkretes gibt es bisher aber nicht.
Vor allem aber soll das Umfeld belebt werden: Rostock plant auf einer Teilfläche des Parks – in Nachbarschaft zur Hansemesse – für 25 Millionen Euro den Bau einer neuen, kombinierten Schwimm- und Eishalle. Auch ein Messe-Hotel soll am Standort Schmarl entstehen. „Sport, Kultur, Erholung und Bildung: All dies kann auf diesem wunderbaren Gelände geschehen“, so Senator Müller-von Wrycz Rekowski.
Er habe sich persönlich bereits für die neue Schwimm- und Eishalle stark gemacht. „Und alle Rostocker können davon ausgehen, dass im Park noch mehr Sport-Angebote geschaffen werden.“ Im Konzept der Park-Geschäftsführung ist beispielsweise auch von einer Arena für neue Sportarten, wie beispielsweise American Football, die Rede.
Vorschläge gesucht
"Es ist nur gut, wenn die Menschen in unserer Stadt dem Park seinen neuen Namen geben", sagt Aufsichtsratschefin Günther. Bis Ende Mai können alle Rostocker nun ihre Vorschläge einreichen – per Mail an chris.guenther@rostock.de oder auch schriftlich an den Ordnungs- und Finanzsenator. "Wir wünschen uns möglichst viele, kreative Vorschläge", so Günther. Alle Vorschläge werden von einer Jury "gesichtet".
Über die finale Auswahl soll dann öffentlich abgestimmt werden. Für den Gewinner-Vorschlag will Rostock einen Preis ausloben.
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Andreas Meyer
OZ