Rostock fehlen 8400 Wohnungen – müssen jetzt Kleingärtner weichen?
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Blick auf den Stadtteil Lütten Klein: Rostock fehlen nach Angaben der Stadtverwaltung 8400 Wohnungen.
© Quelle: Andreas Meyer
Rostock. Großes Defizit in der Hansestadt: Rostock fehlen mit Blick auf die Zukunft mehrere Tausend Wohnungen. Das betonte Christian Albrecht, Fraktionsvorsitzender der Linken in der Bürgerschaft, bei der Mitgliederversammlung des DMB-Mietervereins Rostock. Dort war die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt Thema. Dafür hatte der Vorsitzende des Mietervereins, Holger Matthäus, Vertreter aus dem Rostocker Stadtparlament in das Stadtteil- und Begegnungszentrum „Maxim“ in Evershagen eingeladen.
Der Linken-Abgeordnete Albrecht gab dabei Zahlen der Stadtverwaltung wieder. Demnach ergebe sich selbst bei gleichbleibender Einwohnerzahl (aktuell 210 746, Stand: 30. April 2023) ein Bedarf von 8400 Wohneinheiten. Angesichts dieses erheblichen Defizits müssten in der politischen Diskussion die Interessen der Mieter in Abwägung mit denen der Kleingärtner zukünftig stärker berücksichtigt werden, führte Albrecht in Hinblick auf mögliche Flächen für weiteren Wohnungsbau aus.
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Christian Albrecht, Fraktionsvorsitzender der Linken in der Rostocker Bürgerschaft
© Quelle: Ove Arscholl
Auch Andrea Krönert, Fraktionsvorsitzende der Rostocker Grünen, und ihr SPD-Amtskollege Thoralf Sens sehen die Politik angesichts der Lage auf dem Wohnungsmarkt in der Pflicht. Zur Lösung der aktuellen Versorgungsprobleme benötige es Eingriffe in den Markt. Dabei seien Land und Stadt gefordert.
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Große Zustimmung gab es von den Mitgliedern des Mietervereins. Geschäftsführer Kai-Uwe Glause betonte, dass es für einen funktionierenden Wohnungsmarkt einen Leerstand von mindestens vier Prozent brauche. Aktuell liege er anhaltend bei lediglich einem Prozent. Rostock hinke dem Bedarf an passenden Wohnungen seit Jahren deutlich hinterher.
OZ