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Rostock: „Oft reicht es schon, mit Obdachlosen zu reden“

Die Klasse 8b vom Innerstädtische Gymnasium Rostock hat für Sozialbetreuerin Sandra Peters (r.) im Innenhof der Schule Weihnachtspäckchen für Obdachlose aufgestellt.

Die Klasse 8b vom Innerstädtische Gymnasium Rostock hat für Sozialbetreuerin Sandra Peters (r.) im Innenhof der Schule Weihnachtspäckchen für Obdachlose aufgestellt.

Rostock. Sandra Peters ist Sozialbetreuerin und Streetworkerin bei der Obdachlosenhilfe Rostock. Am vergangenen Montag bekam die 42-Jährige von den Schülern der Klasse 8b des Innerstädtischen Gymnasiums ISG in der Warnow-Stadt Geschenke überreicht. Die Jugendlichen hatten von sich aus diese Weihnachtsaktion organisiert, um Obdachlosen zu helfen. Die Mädchen und Jungen packten die Päckchen unter anderem mit Duschbad, Deo, Socken und Süßigkeiten. Nun sprachen zwei Schülerinnen mit Sandra Peters.

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Warum ist so eine Aktion wichtig?

Die Nächstenliebe hat in den vergangenen Jahren nachgelassen. Dabei ist es leicht, Obdachlosen, die oft allein dastehen, zu helfen. Oft reicht es schon, mit einem Obdachlosen zu reden.

Was benötigen Obdachlose am meisten?

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Das kommt auf die Jahreszeit an. Im Winter sind es vor allem warme Klamotten und warme Mahlzeiten. Allgemein benötigen Obdachlose Rucksäcke, Hygieneartikel und einfach ein bisschen Respekt und Zuneigung. Wenn man einem Obdachlosen helfen möchte, kann man auch, statt ihm Geld zu geben, mit ihm reden und ihn fragen, was er benötigt. Durch Gespräche kann man vielleicht auch herausfinden, ob es sich um eine Person handelt, die wirklich Hilfe benötigt oder ob es sich um einen ‚Fake-Obdachlosen‘ handelt, der einer Organisation angehört.

Wie viele Obdachlose haben wir in Rostock und MV?

Genau weiß das leider niemand, da man viele nicht erkennt, weil sie zum Beispiel bei Freunden unterkommen. Wir schätzen in Rostock die Anzahl auf 100 bis 400. Wir kennen auch 18- und 19-Jährige, die zu Hause hinausgeworfen wurden und uns um Hilfe bitten.

Sandra Peters, Streetworkerin und Sozialbetreuerin aus Rostock.

Sandra Peters, Streetworkerin und Sozialbetreuerin aus Rostock.

Warum wird man obdachlos?

Das hat verschiedene Gründe. Die Meisten haben ihre Wohnung verloren, durch Trennungen oder fehlende Mietzahlungen.

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Warum engagieren Sie sich?

Ich möchte, dass jeder Hilfe bekommt, wenn sie dringend benötigt wird. Ich selbst habe schwierige finanzielle Zeiten erlebt und weiß, wie schwer das sein kann.

Welche Fälle treffen Sie am meisten?

Im Allgemeinen die Schicksale, wenn zum Beispiel Lebenspartner verstorben sind oder Eltern ihre jungen Kinder hinauswerfen.

Am wen gehen unsere Spenden?

An unsere ‚Oldiehäuser‘ für Frauen und Männer ab 55 in Rostock-Toitenwinkel.

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Mehr lesen:

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Von Helene Beblein (14) und Liska Amberger (13)

OZ

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