Der Trend kommt aus Japan und findet auch in Mecklenburg-Vorpommern immer mehr Fans. In Wäldern um Rostock und Graal-Müritz taucht Waldbademeisterin Jana Werner mit naturliebenden und stressgeplagten Urlaubern und Einheimischen ab. Warum das Medizin für Körper, Geist und Seele ist.
Rostock/ Graal-Müritz. Der Geruch von Moos und Erde erfüllt die Luft. Sonnenstrahlen tanzen durchs sattgrüne Blätterdach. Der Wind lässt knorrige Äste knarzen und in den Baumwipfeln zwitschern Vögel ihr Tirili. Es ist der Arbeitsplatz von Jana Werner, einer, um den sie viele beneiden dürften: Im Wald vor den Toren Rostocks taucht sie mit jenen ab, die eine Auszeit vom Alltagsstress brauchen, entspannen und neue Kraft tanken wollen. Jana Werner ist Bademeisterin. Waldbademeisterin. „Die Badehose brauchen wir aber nicht“, scherzt sie.
Schlendern, staunen, innehalten, der Geräuschkulisse lauschen und dabei in sein Innerstes hineinhorchen, die Alltagssorgen loslassen und ganz bei sich selbst ankommen – das ist die Idee von Waldbaden. „Es geht um Entschleunigung. Und die brauchen wir doch alle“, sagt Jana Werner. Doch es ist mehr als das. „Ich möchte den Menschen das Herz öffnen, ihnen helfen, sich wieder bewusst zu spüren. Sie sollen im Moment und in ihrer eignen Mitte ankommen.“ Dabei hilft Doktor Wald. Denn der ist für Jana Werner mehr als grüne Lunge. Er ist Energiequelle, Medizin und pure Magie.