Statt im Ostseestadion geht Markus Kunze virtuell auf Torjagd. Der erfolgreiche Gamer trainiert das E-Sports-Team von Hansa Rostock. Als Coach unterstützt er einen seiner Spieler demnächst beim Champions-League-Debüt.
Rostock. Markus Kunze ist leidenschaftlicher Fußballspieler. Um auf Torjagd zu gehen, muss er nicht auf dem Platz auflaufen, sondern macht es sich daheim vor seiner Spiele-Konsole bequem. Seine Fans fiebern nicht im Stadion mit, sondern auf den Streaming- und Videoplattformen Twitch und YouTube. Der 30-Jährige spielt für Hansa Rostock eFootball, die digitale Mannschaft des FC Hansa Rostock. Statt mit echtem Ball auf echtem Rasen kickt Kunze per Playstation-Controller – beim Fußballsimulationsspiel FIFA 22.
Videospiele haben es dem Rostocker schon seit Kindertagen angetan. „Als Achtjähriger habe ich mit meinen Kumpels FIFA 98 gespielt. So fing alles an.“ Heute mischt Markus Kunze als „MoegoGaming“ in der virtuellen Bundesliga mit. Als E-Sportler will er sich aber nicht bezeichnen, denn für die Profi-Karriere reiche es leider nicht. „Dafür bin ich zu alt“, sagt der 30-Jährige und lacht. Um international in der E-Sport-Szene erfolgreich zu sein, brauche man neben Nervenstärke eine perfekte Hand-Augen-Koordination und hohe Konzentrationsfähigkeit. „Da haben die Jüngeren bessere Karten.“ Und die Chance, mit Gaming reich zu werden.