Start am 1. Juli

Rostocker reiten für DKMS bis nach Berlin

Martha Richard (19) mit "Abrakadabra" und Olaf Quinque (55) mit "Kristall" reiten von Rostock nach Berlin, um Spenden für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) zu sammeln.

Martha Richard (19) mit "Abrakadabra" und Olaf Quinque (55) mit "Kristall" reiten von Rostock nach Berlin, um Spenden für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) zu sammeln.

Rostock. „Na, mein Dicker – heute geht es ab auf große Reise“, flüstert Olaf Quinque, während er mit der Bürste über den Rücken seines Hengstes streicht. Die Stimmung im Stall ist locker, obwohl der 55-Jährige und „Kristall“ kurz vor dem bisher größten gemeinsamen Abenteuer stehen: Auf dem Rücken des Pferdes will der Rostocker mehr als 330 Kilometer bis nach Berlin reiten und dabei Gutes tun. „Die Tour steht unter dem Motto ,Ein Ritt fürs zweite Leben’ und wir wollen Spenden sammeln für die DKMS, die Deutsche Knochenmarkspenderdatei“, sagt Quinque.

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Bei der gemeinnützigen Organisation können sich Menschen durch einen einfachen Abstrich mit einem Wattestäbchen im Mund registrieren lassen, um als möglicher Knochenmarkspender Leben zu retten. Eine solche Typisierung kostet 35 Euro. „Wir wollen Geld sammeln, damit auch Menschen, die Gutes tun wollen, aber das Geld dazu nicht haben, die Chance bekommen zu helfen“, so Quinque. 1600 Euro hätte er bereits vor dem Start auf dem Konto – Geld, das die Arbeitskollegen des Außendienstmitarbeiters gesammelt hätten.

Schicksalsschlag inspiriert zur Hilfsaktion

Ein Schicksalsschlag hätte den Pferdeliebhaber zu dieser Aktion inspiriert. „Ich habe vor fünf Jahren meine Schwester verloren, sie starb an Krebs“, erzählt der Westernreitfan. Jahre seien mit der Idee für einen solchen Pilgerritt vergangen, bis ein Freund den Kontakt zur DKMS herstellte und dann alles ganz schnell ging.

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Seit März laufen die konkreten Vorbereitungen für die Tour, die am 1. Juli in Rostock startete und zehn bis zwölf Tage dauern soll. Quinques Partnerin auf der Abenteuerreise ist Martha Richard. "Wir sind Stallkollegen und Martha ist für verrückte Aktionen und vor allem für Soziales gut zu haben", erzählt der Rostocker schmunzelnd.

Die 19-Jährige, die gerade ihr Abitur gemacht hat, sei für die Planung der Route zuständig gewesen. „Die ersten vier Tage haben wir konkret geplant, den Rest lassen wir auf uns zukommen“, sagt sie. Wichtig sei, auf das Wohl der Tiere zu achten. An zu heißen Tagen müsse deshalb möglicherweise eine Zwangspause gemacht werden. „Wir planen ansonsten gut 30 Kilometer am Tag“, sagt Martha, die mit ihrer Stute „Abrakadabra“ schon öfter Distanzritte absolviert hat.

In den schnelleren Gangarten könnten die Pferde bis zu 15 Kilometer in der Stunde schaffen. „Aber mit Gepäck geht das nicht – da fliegt uns alles um die Ohren“, sagt Martha schmunzelnd.

Fahrradtouren für Kondition und Sitzfleisch

Neben der Planung sei es im Vorfeld deshalb auch ums Training gegangen. „Die Pferde mussten bewegt werden, aber wir natürlich ebenso“, sagt Quinque. Er hätte gut vier Kilogramm abgenommen, sei viel und lange Strecken mit dem Fahrrad gefahren. „Da ging es zum einen um Kondition, aber auch um Sitzfleisch für acht bis zehn Stunden pro Tag im Sattel“, sagt er.

Um die Vierbeiner nicht unnötig zu belasten, setzt das Duo auf leichtes Gepäck. „Jedes Gramm zählt“, so Quinque. Ein Zelt für den Notfall, wenig Kleidung, Waschzeug, ein paar Tüten mit Nüssen und zwei Dosensuppen – alles, was in die kleinen Satteltaschen sowie einen Rucksack passt. Sonnencreme wurde sowohl für die Reiter als auch für die Pferde eingepackt, dazu Bürsten und ein Hufkratzer für die Tiere.

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Scheckübergabe unterm Brandenburger Tor

Erster Stopp für das Duo hoch zu Ross sollte am Montagabend Wardow sein. Für Dienstag sei Vogelsang als Quartier auserkoren. „Am Mittwoch sind wir in Krakow bei Musik am See und dürfen bei der Veranstaltung für unsere gute Sache werben“, freut sich der 55-Jährige.

Er freue sich zwar sehr auf die Begegnungen unterwegs und die gesamte Tour, am meisten jedoch auf den letzten Tag. Übernachtungsziel sei Dallgow bei Spandau. „Dann wollen wir mit den Pferden im Hänger nach Berlin und dort dann über die Straße des 17. Juni bis zum Brandenburger Tor reiten. Dort soll die Scheckübergabe stattfinden“, freut sich der Berliner, der vor einigen Jahren der Liebe wegen nach Rostock kam.

Abschiedsritt vor der Reise nach Bolivien

Für Martha Richard ist der Ritt nach Berlin nicht nur besonders, weil es um den guten Zweck geht, sondern auch, weil es fast eine Abschiedsreise für sie und ihre Stute ist. „Ich breche im August auf und engagiere mich ein Jahr im Freiwilligendienst in Bolivien“, sagt die junge Frau, die deshalb jede Sekunde der Tour besonders genießen will.

Spendensammlung für Lebensretter

In etwa zehn bis zwölf Tagen wollen Olaf Quinque und Martha Richard die mehr als 330 Kilometer bis Berlin mit ihren Pferden geschafft haben. Bei der Tour unter dem Motto „Ein Ritt fürs zweite Leben“ geht es darum, Spenden für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) zu sammeln. Dort können sich Menschen durch einen einfachen Abstrich mit einem Wattestäbchen aus dem Mund registrieren lassen und dann im Fall einer notwendigen Knochenmarkspende als passender Spender Leben retten. Eine solche Typisierung kostet eigentlich 35 Euro. Die Spenden der beiden Reiter sollen helfen, dass sich auch Menschen typisieren lassen können, die Gutes tun wollen, aber das Geld nicht übrig haben. Konto: DKMS, IBAN: DE59 6407 0085 0179 0005 08, BIC: DEUTDESS640 (Deutsche Bank Reutlingen); Verwendungszweck: Ritt für ein zweites Leben

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Claudia Labude-Gericke

OZ

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