2019 eröffnen zwei zusätzliche Einrichtungen

Das sind die neuen Kita-Projekte in Greifswald

Neubau Kita an der Weinertschule: Das ILL baut eine neue Einrichtung. Die Kita soll im März 2019 eingeweiht werden. Neben Krippen- und Kitaplätzen entstehen Hortplätze.

Neubau Kita an der Weinertschule: Das ILL baut eine neue Einrichtung. Die Kita soll im März 2019 eingeweiht werden. Neben Krippen- und Kitaplätzen entstehen Hortplätze.

Greifswald. Im Kampf gegen fehlende Kitaplätze in Greifswald entstehen in den kommenden Jahren mehrere Einrichtungen. Die Bauarbeiten für die neue Kindertagesstätte des Instituts Lernen und Leben (ILL) mit Krippe (24 Plätze), Kita (54) und Hort (44) an der Weinertschule haben bereits begonnen. Im März 2019 soll die Eröffnung sein. Doch längst nicht überall läuft es derart reibungslos.

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Probleme beim Kitaprojekt der Johannesgemeinde

Beim geplanten Neubau der Johanneskirche in Schönwalde I gibt es noch immer keine Einigung zum Grundstückskauf. Die Gemeinde hatte gehofft, das Areal der Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft WVG in der Kemnitzer Wende verbilligt kaufen zu können.

Oberbürgermeister Stefan Fassbinder (Grüne) hatte während des Kita-Gipfels vor mehreren Wochen angekündigt, die Träger auf diese Weise beim Bau neuer Einrichtungen zu unterstützen. Tatsächlich hat das bislang aber erst einmal geklappt, wie es auf OZ-Nachfrage aus dem Rathaus heißt. Im Fall ihrer hundertprozentigen Tochter WVG habe die Stadt keine Handhabe. „Der Verkauf oder die Vergabe von Grundstücken an Dritte ist nach der Satzung der WVG nicht ihre primäre Aufgabe. Geschäftsführer und Aufsichtsrat sind gehalten, wirtschaftlich vertretbare Entscheidungen zu treffen“, sagt Bärbel Lenuck von der städtischen Pressestelle. Sie betont weiter, dass das Grundstück ohne öffentliche Ausschreibung an die Johannesgemeinde vergeben werden könnte. Das geplante Projekt liege im Interesse der Stadt und werde deswegen nach Kräften unterstützt, so Lenuck weiter.

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„Ohne Fördermittel oder die Möglichkeit, das Grundstück vergünstigt zu kaufen, ist das Risiko für uns als Kirchgemeinde sehr hoch. Das hat eine Analyse bereits ergeben“, sagt Pfarrer Torsten Kiefer, der noch immer nach einer Lösung sucht. Kreis erlaubt Mieten von etwa sechs Euro je Quadratmeter Zahlreiche Träger schrecken vor Neubauprojekten zurück, weil die Kosten hoch sind.

Weiteres Problem: Der Landkreis erstattet je Quadratmeter Fläche maximal 5,85 Euro Kaltmiete. Heißt: Wenn die Gemeinde tatsächlich baut und die Kita danach an das Kreisdiakonische Werk als Träger vermietet, darf sie nicht mehr als 5,85 Euro Miete monatlich in Rechnung stellen. Zum Vergleich: Die WVG schafft es ohne Subventionen im Wohnungsbereich nicht, günstiger als neun Euro je Quadratmeter zu bauen. „Der Wert orientiert sich an dem Betrag, den der Kreis bei den Kosten der Unterkunft gewährt, also für Hartz-IV-Empfänger“, erklärt Dirk Scheer, Sozialdezernent des Kreises (parteilos). „Wir müssen aufpassen, dass die Kosten nicht ausufern. Eltern, Wohnsitzgemeinden und Kreis müssten hohe Mieten über die Platzkosten finanzieren“, sagt Scheer.

Die Platzkosten in Greifswald gehören seit Jahren zu den teuersten im Land. Zwar hat die Regierung längst zugesagt, dass die Kita ab 2020 für Eltern kostenfrei wird. „Aber Kreis, Stadt und Land müssen die Kosten ja trotzdem stemmen können. Da müssen wir aufpassen, dass die Preise nicht ausufern“, so Scheer. Trotzdem habe der Sozialdezernent versprochen, in Einzelfällen von der Maximalregelung abzuweichen. „Das machen wir aber nicht pauschal, sondern die Kosten müssen tatsächlich nachgewiesen werden“, sagt Scheer. Dann seien vielleicht auch mal 6,50 Euro pro Quadratmeter möglich.

„Wir haben bislang nichts schriftlich“, sagt Torsten Kiefer. Das sei jedoch für die Gemeinde wichtig, um finanzsicher planen zu können. Ob die Kita der Johannesgemeinde je gebaut wird, die Stadt und Landkreis ab Sommer 2019 bereits mit 18 Plätzen in der Krippe und 60 weiteren im Bereich der Kinder ab drei Jahren eingeplant hat, steht also noch in den Sternen.

Noch keine Genehmigung für neue Weidenbaum-Kita

Unklar ist auch, ob die Weidenbaum GmbH eine zusätzliche Einrichtung baut. Anja Au führt seit 2013 die Kita Weidenbaum in der Anklamer Landstraße. „Wir wissen noch nicht, ob der ungeregelte Sonderbau für eine Kita geeignet ist“, sagt Au. Ein Termin in dieser Woche habe ergeben, dass es Schwierigkeiten mit dem Brandschutzkonzept gibt. „Das Genehmigungsverfahren wird noch einige Wochen dauern. Vielleicht klappt es auch gar nicht“, sagt Au. Sie will am Projekt neue Kita dranbleiben, selbst wenn sich das jetzt avisierte Gebäude nicht realisieren lässt. Stadt und Kreis haben die geplante Kindervilla Kopernikus mit 20 Krippen- und 90 Kitaplätzen bereits fest ab Sommer 2019 im Plan.

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Ora Cura baut Kindergarten im Industriegebiet

Der geplante Bau einer Kita des Pflegedienstes Ora Cura wird sich zeitlich leicht verzögern. Geschäftsführer Nils Mendle befindet sich derzeit in den Pachtverhandlungen mit der Peter-Warschow-Stiftung für ein direkt am Wald gelegenes Areal an der Jungfernwiese. „Ich bin optimistisch, dass alles klappt“, sagt Mendle. Die für Ende 2019 von Stadt und Kreis eingeplanten 20 Krippen- und 40 Kindergartenplätze werden vermutlich erst 2020 kommen, im Frühjahr kommenden Jahres soll Baubeginn sein. Mendle schwärmt von den Plänen auf dem weitläufigen Grundstück direkt am Firmensitz des Pflegedienstes. Die Hürden, in einem Industriegebiet eine Kita zu errichten, seien groß gewesen. „Die erste Bauvoranfrage wurde abgelehnt. Wir mussten ein Schallgutachten erstellen und nachweisen, dass wir die anderen Firmen nicht beeinträchtigen und nicht beeinträchtigt werden“, so Mendle. Mit der frisch erteilten Bewilligung kann er nun einen Bauantrag stellen. Geplant ist eine Einrichtung für die Kinder der Mitarbeiter und externe Familien. „Bei Bedarf wollen wir 24 Stunden am Tag sieben Tage die Woche öffnen. Uns geht es speziell darum, ein Angebot für Familien zu machen, die im Schichtdienst tätig sind“, sagt Mendle.

Im Sommer eröffnet Kita neben dem früheren Sportpark Barge

Den Mietvertrag so gut wie unterzeichnet hat Martin Pollmann, Regionalleiter vom Internationalen Bund. Der Verein plant, eine Kindertageseinrichtung direkt neben dem Indoorspielplatz Kuntibunt einzurichten. „Wir haben bewusst nach einem Objekt gesucht, das wir nur umbauen müssen, damit wir schnell eröffnen können“, sagt Pollmann. Der Internationale Bund (IB) betreibt etwa 20 Einrichtungen in Vorpommern. In Greifswald wird es die erste. „Wir haben uns beim Kitagipfel angesprochen gefühlt, als vom großen Bedarf an Plätzen in der Hansestadt gesprochen wurde“, so Pollmann weiter. Er verlässt sich darauf, dass Sozialdezernent Scheer seine Zusage einhält, bei der erstattbaren Mietkosten deutlich nach oben abzuweichen.

Degrassi Katharina

OZ

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