Im Greifswalder Kernfusionsexperiment „Wendelstein 7-X“ beginnt die entscheidende Phase hin zu kraftwerkstauglichen Anlagen. Gelingt es, Plasmen über 30 Minuten zu erzeugen, wäre dies ein Durchbruch. Warum Fusionskraftwerke trotz der aktuellen Energiekrise nicht zu spät kommen, erklärt Institutschef Thomas Klinger.
Greifswald. Energiegewinnung ohne klimaschädliche Treibstoffgase, mit billigen Rohstoffen, die in ausreichender Menge auf der Erde zur Verfügung stehen: Die Kernfusion, die Verschmelzung von Atomkernen analog den Prozessen in der Sonne, gilt als ein Schlüssel zur Lösung der Energieprobleme. Doch die Technologie ist kompliziert, warf ambitionierte Zeitplanungen immer wieder zurück. In Greifswald steht mit dem „Wendelstein 7-X“ das weltgrößte Fusionsexperiment vom Typ Stellarator. Dort beginnt jetzt die entscheidende Experimentierphase. Die OZ sprach mit einem der Direktoren, Professor Thomas Klinger.
Herr Professor Klinger: Wenn es heute bereits Kernfusionskraftwerke gäbe, welchen Beitrag könnten Sie in der derzeitigen Energiekrise leisten?