Ein halbes Jahr nach ihrer Corona-Erkrankung leidet Monika Deutschmann-Schmidt (60) aus Greifswald noch immer an Schmerzen, Erschöpfung, Atemnot sowie eingeschränkter Motorik und Konzentrationsfähigkeit.
Greifswald. Monika Deutschmann-Schmidt erinnert sich noch genau an den Tag, als sie sich nach drei Wochen Corona-Erkrankung und häuslicher Isolation das erste Mal wieder fertig machte, um das Haus zu verlassen. „Es war eine riesige Kraftanstrengung für mich. Jeder Schritt, jede Bewegung fiel mir unglaublich schwer. Als ich bei der Hausärztin ankam, war ich fix und alle“, sagt die 60-jährige Greifswalderin. „Mein Mann hat mich zum Arzt gefahren. Wir wohnen in einer Tempo-30-Zone. Ich hatte das Gefühl, er fährt 100“, erinnert sie sich.
Etwas aufschreiben, telefonieren, selbst Auto fahren oder einfach nur irgendwo hingehen – das alles war für Monika Deutschmann-Schmidt auf einmal nicht mehr möglich. „Das hatte ich zuvor noch nie erlebt. Ich war 15 Jahre lang alleinerziehend mit zwei Kindern im Dreischichtsystem. Ich war noch nie auf jemanden angewiesen. Auf einmal brauchte ich für alles Hilfe. Das war ein schlimmes Gefühl.“