Der Leidensdruck wurde immer größer: Ohne Nasenspray in der Tasche ging Susan Zimmermann (33) nicht mehr aus dem Haus. Zuletzt habe sie alle zwei bis drei Stunden einen Sprühstoß gebraucht. Vor zwei Wochen zog die Greifswalderin schließlich einen Schlussstrich und begann eine Therapie.
Greifswald.Jahrelang ging Susan Zimmermann nicht ohne das kleine Sprayfläschchen aus dem Haus. „Ohne Nasenspray ging nichts mehr“, erzählt die 33-Jährige. „Entweder bin ich umgekehrt und habe das Spray von zu Hause geholt oder ging in die nächste Apotheke, um eine neue Flasche zu kaufen.“ Ihr Verlangen nach dem Nase befreienden Wirkstoff ging so weit, dass sie bereits darauf achtete, nicht immer dieselbe Apotheke anzusteuern. Sie hatte Angst, angesprochen zu werden.
Den Warnhinweis beim Kauf, ein abschwellendes Nasenspray nur maximal sieben bis zehn Tage zu nutzen, hat sie ignoriert – zwei Jahre lang. Dann wurde der Leidensdruck zu hoch. Sie hatte das Gefühl, dass die Nase immer dichter und trockener wurde, sie nachts nicht mehr durchschlafen konnte. „Zuletzt habe ich alle zwei bis drei Stunden einen Hub aus der Flasche gebraucht, um die Nase wieder frei zu bekommen.“ Schneller als sie dachte, war sie in dem Strudel drin.