Nach langem Hin und Her wurde vor sechs Monaten die neue 435 000 Euro teure Radstation am Bahnhof eingeweiht. Sie gilt als Prestigeprojekt, um den Radverkehr in der Hansestadt aufzuwerten. Doch die Auslastung ist mau. Warum nutzt kaum jemand die Radstation?
Greifswald. Es war eine unendliche Geschichte, die bislang kein gutes Ende genommen hat: Direkt am Greifswalder Bahnhof gelegen, bietet die vor sechs Monaten feierlich eingeweihte Radstation Platz für mehr als 100 Fahrräder, die dort sicher und trocken verstaut werden können. Hinzu kommen Stellplätze für Liegeräder, Tandems, Lastenräder sowie Fahrradanhänger und noch einmal 20 einzeln verschließbare Doppelstockboxen für insgesamt 40 Räder. Sogar E-Bikes können vor Ort aufgeladen werden.
Was nach einem kleinen Paradies für Radfahrer klingt, entpuppte sich bislang als Flop. Nur vereinzelt sind Fahrräder in der rund 435 000 Euro teuren Radstation, die zu 75 Prozent aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert wurde, zu erkennen. Auch ein Blick auf die Homepage bikeandridebox.de, auf der ein Platz gebucht werden kann, zeigt: Von einer guten Auslastung kann hier keine Rede sein. Lediglich bei den verschließbaren Boxen sind zum Wochenende hin neun von 40 Plätzen nicht mehr verfügbar.