Ostseepipeline Nord Stream 2

Nord Stream 2 sieht „gewisses Risiko“ für Fertigstellung Ende 2019

Der Pipelinebauer Nord Stream 2 hält an der Fertigstellung für die Ostseepipeline von Russland nach Deutschland fest.

Der Pipelinebauer Nord Stream 2 hält an der Fertigstellung für die Ostseepipeline von Russland nach Deutschland fest.

Lubmin. Trotz der noch immer ausstehenden Genehmigung der dänischen Behörden hält der Pipelinebauer Nord Stream 2 am geplanten Fertigstellungsdatum Ende 2019 für die umstrittene, etwa 1200 Kilometer lange Ostseepipeline von Russland nach Deutschland fest.

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Die Fertigstellung zu diesem Zeitpunkt sei „noch realistisch“, sagte Steffen Ebert, Sprecher der Gazprom-Tochter, am Mittwoch in Lubmin. Allerdings sehe man inzwischen auch ein „gewisses Risiko“, dass der Termin wegen der ausstehenden Genehmigung nicht mehr zu halten sei.

Dänemark hat Vetorecht

Dänemark steht dem Bau der Pipeline kritisch gegenüber und hatte vor einem Monat die Beantragung einer dritten Routenvariante verlangt. Der Pipelinebauer hatte bereits im April 2017 und August 2018 zwei Routenverläufe beantragt, über die die dänischen Behörden bislang nicht entschieden. Im Januar 2018 trat ein Gesetz in Kraft, dass dem dänischen Außenminister das Recht gibt, aus politischen Gründen ein Veto gegen Infrastrukturprojekte einzulegen, die durch dänische Küstengewässer führen.

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Europaabgeordneter Kuhn besucht Nord Stream 2 in Lubmin (Video: Stefan Sauer, 15.5.2019)
Europaabgeordneter Kuhn besucht Nord Stream 2 in Lubmin (Video: Stefan Sauer, 15.5.2019)

CDU-Politiker und Europaabgeorndeter Werner Kuhn hat am Mittwoch die Großbaustelle Nord Stream 2 in Lubmin besichtigt. Vor Ort ließ er sich die Anlage erklären.

Nord Stream 2 wertete dies als „Vertrauensbruch“, dass nach 16 Monaten keine Entscheidung des dänischen Außenministers über den Routenverlauf getroffen wurde, obwohl keine relevanten Umwelt- oder Sicherheitseinwände vorlägen. „ Die Forderung nach einer dritten Routenoption, trotz der vorliegenden zwei vollständig bearbeiteten und genehmigungsfähigen Anträge, kann nur als bewusster Versuch angesehen werden, die Fertigstellung des Projekts zu verzögern“, hieß es. Mitte April reichte Nord Stream 2 nun einen dritten Antrag zum Bau der der Pipeline in dänischen Gewässern ein.

Hälfte der Trasse bereits verlegt

„Wir gehen weiterhin davon aus, dass die 2017 und 2018 beantragten Routen genehmigungsfähig sind“, sagte Ebert am Mittwoch. Von der als Doppelstrang geplanten Pipeline (2400 Rohrkilometer) liegen nach Angaben von Nord Stream 2 etwas mehr als 1200 Kilometer Rohre auf dem Boden der Ostsee. Damit sei die Hälfte der Trasse bereits verlegt. Auch am deutschen Anlandepunkt liefen die Arbeiten zum Bau der Anlandestation planmäßig.

Die Nord Stream 2 verläuft weitgehend parallel zur 2011 in Betrieb gegangenen Nord Stream-Trasse und soll bis zu 55 Milliarden Kubikmeter russisches Erdgas nach Westeuropa transportieren. Die USA und osteuropäische Staaten wie Polen und die Ukraine stehen der Pipeline kritisch gegenüber, weil sie eine stärkere Abhängigkeit Europas von russischen Gaslieferungen befürchten.

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Martina Rathke

OZ

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