Schätzungsweise bis zu 500 Personen sind in Greifswald wohnungslos. Torsten Vierig ist einer von ihnen. Seit Januar lebt er in einer Garage, ohne Fenster, Sanitär und Heizung. Hoffnung auf eine neue Wohnung kann ihm derzeit keine Hilfsstelle in Greifswald machen – der Wohnraum ist knapp, selbst für Menschen mit geregeltem Einkommen und ohne Schufa-Eintrag.
Greifswald. Torsten Vierig ist ein Mann, der immer wieder aufsteht. Ein Kämpfer. Auch von diesem Schicksalsschlag lässt er sich nicht den Mut nehmen. Im Januar verlor Vierig seine Wohnung, lebt seitdem in einer Garage. Diese hat keine Fenster, keine Küche, keine Sanitäranlagen und keine Heizung. Jeden zweiten Tag duscht er bei der Tagesstätte für Menschen in Notsituationen in der Lomonossowallee 50, trinkt dort Kaffee, isst Frühstück, wäscht seine Wäsche.
Thomas Göttsche, Leiter der Tagesstätte in Trägerschaft des Kreisdiakonischen Werkes, möchte Vierig helfen, eine neue Wohnung zu finden. Doch Hoffnung hat er wenig. Göttsche holt einen Ordner aus dem Schrank; darin Formulare von 150 Greifswaldern, die bei ihm in der Tagesstätte ihre Meldeadresse haben, weil sie wohnungslos sind. „Aber längst nicht jeder, der keine Bleibe hat, kommt auch zu uns und lässt sich bei uns helfen. Ich schätze, dass in Greifswald 400 bis 500 Personen betroffen sind“, sagt Göttsche.