Im polnischen Swinemünde ist ein Tiefwassercontainer-Terminal geplant. Der Bau könnte massive Folgen für die Umwelt haben. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor. Zur enormen Zunahme des Schiffsverkehrs droht der Fischfauna ein Verlust des Lebensraums in großem Ausmaß.
Ahlbeck/Swinemünde. Das geplante Tiefwasser-Containerterminal im polnischen Swinemünde hätte massive Folgen auf die Umwelt. Das ist das Ergebnis einer Studie des Büros BioConsult Schuchardt & Scholle aus Bremen. Die Europaabgeordneten Hannah Neumann (Grüne) und Helmut Scholz (Linke) aus Mecklenburg-Vorpommern hatten die Expertise in Auftrag gegeben. Das Büro hat auf der Grundlage verfügbarer Informationen schwerpunktmäßig die Auswirkungen auf den maritimen Bereich der Pommerschen Bucht untersucht, da gerade in den maritimen Schutzzonen weitreichende grenzübergreifende Umweltschäden zu erwarten sind.
Diese Kerndaten zum Projekt sind bislang bekannt: Das Containerterminal soll im Stadtgebiet Swinemündes auf einer Fläche von gut 600 Hektar östlich der Swine entstehen. Der Fluss trennt hier die Inseln Usedom und Wollin. Die Investition für den Containerhafen wird auf knapp eine Milliarde Euro geschätzt. Containerschiffe sollen den geplanten Hafen über eine 17 Meter tiefe Fahrrinne anlaufen. Die maximale Umschlagskapazität des Terminals liege bei zwei Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer). Zum Vergleich: Im Hamburger Hafen wurden vergangenes Jahr 8,7 Millionen TEU umgeschlagen. Das Projekt ist seit 2020 international ausgeschrieben. Ein Investor wurde bislang nicht gefunden.