Hinter der Operation „Hydra“ stand ein Angriff auf Peenemünde. Wie viele britische Bomber in dieser Nacht im August 1943 in der Luft waren, wie viele Opfer es gab und welche Scheinmanöver geflogen wurden, zeichnet Manfred Kanetzki in seinem Buch „Angriffsziel Peenemünde“ nach.
Karlshagen/Peenemünde.„Unser Haus 4 brennt, lichterloh. Haus 5 steht in Flammen, ringsum Feuer – ein schauerlich schönes Bild! Wir rennen am brennenden Haus 5 vorbei, hier und da kracht es noch, Blindgänger gehen hoch, Balken fallen, Giebel stürzen ein, wo ist mein Haus? Ich sehe nichts als Flammen, die Sträucher brennen um uns herum, wir stehen mitten im Feuer, meine Haare fangen an zu sengen, es geht nicht mehr weiter, auch nicht mehr zurück.“ Das sind Erinnerungen von Sekretärin Dorette Schlidt, als sie am 18. August 1943 am Morgen den Luftschutzbunker verlässt.
Manfred Kanetzki schreibt in seinem neuen Buch „Angriffsziel Peenemünde“ (erschienen im Berliner Verlag MediaScript), wie Zeitzeugen die alliierten Bombenangriffe auf Peenemünde 1943 und 1944 erlebt haben. Allein in der Nacht vom 17. auf den 18. August 1943 hatten 565 Flugzeuge der britischen Royal Air Force eine todbringende Last von 1874 Tonnen abgeworfen. 1593 Tonnen waren Sprengbomben, 281 Tonnen Brandbomben.