Die beliebte Freizeiteinrichtung in Wolgast sollte für eine Halloween-Veranstaltung, die wegen Corona und Baumaßnahmen gar nicht stattfand, über 1500 Euro und damit die doppelte Gebühr bezahlen. Die GEMA hätte für die Recherche einen Mehraufwand gehabt.
Wolgast. Die Mail sah unauffällig aus und stammte von der GEMA, der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte. Mirko Daus, Leiter des Wolgaster Tierparks, maß der in der zweiten Novemberhälfte eingegangenen Nachricht keine besondere Bedeutung bei. Das schon deshalb nicht, weil wegen der Corona-Pandemie einerseits und der derzeit laufenden Bauarbeiten für den neuen Eingangsbereich keine Veranstaltungen im Herbst im Tierpark stattgefunden haben.
Doch als Mirko Daus nachsah, was die GEMA wollte, fiel ihm glattweg die Kinnlade nach unten. Denn im Anhang befand sich eine Rechnung für angebliche Musiknutzungen. Satte 1555,40 Euro sollte der Tierpark bis zum 1. Dezember der Gesellschaft überweisen. Die stolze Summe werde fällig für „das Lichterfest zu Halloween mit Graf Dracula“ am 23. Oktober 2021 und setzte sich aus einer GEMA-Vergütung in Höhe von 707 Euro, einer weiteren Vergütungsgebühr für das Fest von 141,40 Euro und einem hundertprozentigen Aufschlag für Kontrollkosten auf dem Vereinsgelände des Tierparks von noch einmal 707 Euro zusammen. Macht zusammen 1555,40 Euro.