Michael Schütt, Chef der Freester Fischereigenossenschaft Peenemündung, ist von der Quotensenkung für 2022 geschockt. Für die Fischer auf Usedom würden umgerechnet Einnahmen von 3000 Euro übrig bleiben – im Jahr. Und ein Ahlbecker Fischer meint, für den Rückgang des Fischbestandes sind nicht sie verantwortlich.
Ahlbeck/Freest.Den am Dienstag vom EU-Ministerrat in Luxemburg gefassten Beschluss zur nochmaligen drastischen Reduzierung der Fangquoten für Hering und Dorsch in der westlichen Ostsee für 2022 bezeichnet Michael Schütt als „Sargnagel für unsere Küstenfischerei“. „Damit bleiben für die etwa 50 Fischer unserer Erzeugerorganisation Usedomfisch beim Hering insgesamt nur noch rund 68 Tonnen übrig, was bei gerechter Aufteilung für jeden Fischer Einnahmen von etwa 3000 Euro bedeutet – damit kann ich natürlich keine Familie das ganze Jahr über ernähren“, verdeutlicht der Geschäftsführer der Fischereigenossenschaft Peenemündung Freest.
Bei Dorsch, so sagt Schütt, beobachteten auch die Fischer einen Rückgang des Bestandes. „Für den Hering trifft dies bei uns aber nicht zu, weshalb wir die Entscheidung auf EU-Ebene nicht nachvollziehen können“, so der Geschäftsführer, der damit rechnet, dass viele hiesige Fischer die Segel streichen werden.