Wolgast

Virtuelle Runde durchs alte Herzogschloss

Wolgasts neuer Museumsleiter Stefan Rahde mit einem Modell des einstigen Residenzschlosses der Herzöge von Pommern-Wolgast.

Wolgasts neuer Museumsleiter Stefan Rahde mit einem Modell des einstigen Residenzschlosses der Herzöge von Pommern-Wolgast.

Wolgast. Gut zwei Arbeitswochen hat Stefan Rahde als neuer Wolgaster Museumsleiter bereits absolviert. Er nutzt die Zeit zum Einarbeiten und zum Bekanntwerden mit Kollegen und Unterstützern aus der städtischen Kulturszene. „Hier in Wolgast erwartet mich ein umfangreiches Aufgabenfeld mit vielen interessanten Betätigungsmöglichkeiten“, so der 38-Jährige. Das Museum verfüge über einen beeindruckenden Fundus, den es in geeigneter Weise zu präsentieren gelte.

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Stefan Rahde ist mit der Geschichte der alten Herzogstadt vertraut. Im Rahmen seiner Magisterarbeit „Die Wolgaster Residenz der Pommernherzöge an der Schwelle vom Mittelalter zur Neuzeit“ befasste er sich ausführlich mit der Baugeschichte des einstigen Schlosses und pflegte dabei auch den engen Kontakt zum hiesigen Museum. Sein Wissen und seine Leidenschaft für die Stadthistorie kommen Wolgast nun zugute.

„Ausstellung ist in die Jahre gekommen.“

Denn: „Die Ausstellung im Museum Kaffeemühle ist in die Jahre gekommen“, meint Rahde. Nötig sei für das Haus eine komplette Neukonzeption, die den Ansprüchen heutiger Geschichtsinteressierter gerecht werde. Als Stichworte nennt Rahde, der in Greifswald Geschichtswissenschaften, Kunstgeschichte sowie Ur- und Frühgeschichte studiert hat, digitale Präsentationen, museumsdidaktische Angebote und die Möglichkeit für Besucher, vor Ort auch an Zusatzinformationen zu bestimmten Themen zu kommen. Die Erarbeitung des neuen Konzepts müsse von einem Grafiker und Innenarchitekten begleitet werden.

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Das Heimatmuseum Kaffeemühle am Wolgaster Marktplatz

Das Heimatmuseum Kaffeemühle am Wolgaster Marktplatz.

Bekanntlich ist auf der Schlossinsel vom Schloss nichts mehr zu sehen, seitdem 1857 dessen Ruine einem großen Getreidespeicher weichen musste. „Möglich ist aber mit Hilfe moderner Medien ein virtueller Rundgang durch die Schlossanlage, um diese heute wieder erfahrbar zu machen“, erklärt Rahde. „Auch wäre es gut, verstärkt an die hiesigen Schulen zu gehen und gemeinsam Konzepte zu entwickeln, um die Schüler für die Wolgaster Heimatgeschichte zu interessieren.“ In Kooperation mit dem Jugendhandwerkerhof in Mölschow und der soeben im historischen Rathaus eingerichteten Kreativwerkstatt könnte zum Beispiel altes Handwerk in Theorie und Praxis neu vermittelt werden.

Drei Hauptthemen mit Exponaten zu bestücken

Sonderausstellungen seien ein wichtiges Mittel, Besucher in das Museum zu locken. Das Hauptaugenmerk sei jedoch auf die Dauerausstellung zu richten. Jeweils mit Exponaten zu bestückende Hauptthemen müssten hier die Christianisierung Wolgasts durch Otto von Bamberg im 12. Jahrhundert, Wolgast als Residenzstadt der Herzöge von Pommern-Wolgast und Wolgast als bedeutender Schiffbaustandort sein. Parallel dazu sei die facettenreiche Stadtgeschichte in moderner Weise zu dokumentieren. „Etwa so, wie dies seit 2017 bereits in unserem Runge-Haus geschieht“, so Rahde.

An Bewährtem will der neue Leiter, der zurzeit von seiner Vorgängerin und Fast-Ruheständlerin Dr. Bärbel Roggow eingearbeitet wird, festhalten. Im Herbst, so verspricht er, werde es zum Beispiel den Manufakturtag in der Kaffeemühle wieder geben.

22. Museumstage beginnen am 19. April

Und auch zu den Museumstagen, die in diesem Jahr ihre 22. Auflage erleben, soll wieder eingeladen werden. In der Zeit vom 19. April bis zum 1. Juni stehen erneut vielfältige Veranstaltungen im Museum auf dem Programm. Ein Vortrag zum Thema „100 Jahre Bauhaus“ mit Bezügen zum vom Architekten Hans Poelzig entworfenen Bankgebäude am Wolgaster Marktplatz ist ebenso geplant wie die Vorstellung des Buches „Rock den Himmel, mein Held“ durch Autorin Ines Gillmeister und die Präsentation des Dokumentarfilms „Es war einmal Pommern“ von Michał Majerski. Der Streifen handelt vom Umgang mit dem kulturellen Erbe beiderseits der deutsch-polnischen Grenze.

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Tom Schröter

OZ

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