Tradition ist Tradition: Wolgasts Bürgermeister Stefan Weigler und die Leitung des Kreiskrankenhauses besuchen am Heiligabend die Dienst tuenden Ärzte, Schwestern, Pfleger und Patienten. Unter ihnen sind zwei Berlinerinnen. Das ist ihnen widerfahren.
Wolgast. Das Zimmer 11 auf der chirurgischen Station im Wolgaster Kreiskrankenhaus ist fest in Berliner Hand. Claudia Kaatz-Koch wollte eigentlich das Weihnachtsfest und den Jahreswechsel in Swinemünde verbringen. Nun liegt sie hier. „Auf der Straße bin ich in eine Kuhle getreten und gestürzt. Das Knie ist kaputt“, sagt die Seniorin und zeigt auf das angeschwollene Gelenk. Im Gesicht sind noch Spuren des Sturzes zu erkennen.
Das gleiche Schicksal ereilte ihre Bettnachbarin. Gabriele Kargel ist auch aus Berlin, hatte wie ihre Mitpatientin vom 20. Dezember bis 3. Januar in der polnischen Nachbarstadt ein Hotel gebucht. „Bei einem Ausflug in Misdroy bin ich auf der Seebrücke ausgerutscht, weil es spiegelglatt war“, erzählt sie. Ihr Sprunggelenk ist gebrochen. Einen Tag vor Heiligabend wurde sie operiert. „Jetzt liegen wir hier und durften den Wolgaster Bürgermeister kennenlernen“, sagt Gabriele Kargel und lächelt.